Gifhorn im Mittelalter: Eine Bestandsaufnahme aus archäologischer Sicht
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Dienstag, 18.02.2025 - 18:30 Uhr bis 20:00 Uhr
Beschreibung:
Burgen, Mühlen und geheimnisvolle Schädelfunde:
Eine archäologische Zeitreise durch die Stadt Gifhorn
Vortrag von Dr. Ingo Eichfeld, Kreis- und Stadtarchäologie Gifhorn
Gifhorn ist vielen Auswärtigen dank des in der Kreisstadt beheimateten und überregional bekannten Internationalen Mühlenmuseums ein Begriff. Dieser Vortrag zeigt, dass das 1196/97 erstmals erwähnte Gefhorne auch in archäologischer Hinsicht einiges zu bieten hat. Die besondere Topographie des Aller-Urstromtals hat Menschen bereits in der frühen Nacheiszeit angezogen, als auf den zahlreichen Dünen immer wieder Jagdstationen angelegt wurden. Auf einer dieser Dünen entsteht Jahrtausende später eine Befestigung, die sogenannten Sassenburg. Vermutlich hat diese Befestigung bei den Auseinandersetzungen zwischen Sachsen und Slawen im 10. Jahrhundert eine Rolle gespielt. Nur wenige Kilometer stromabwärts, an der Mündung der Ise in die Aller, existierte zu dieser Zeit schon eine kleine Siedlung, die Keimzelle der heutigen Stadt.
Die besondere topographische Situation in der Altstadt hat hohe Grundwasserstände und damit sehr gute Erhaltungsbedingungen für organische Materialien zur Folge. Brunnen, Einbäume und Reste einer Wassermühle zeugen von der vielfältigen Nutzung der Gewässer. Das mittelalterliche Gemeinwesen profitierte zudem von seiner Lage an einem wichtigen All-Übergang und bedeutenden Fernwegen. Damals wie heute bringt eine „verkehrsgünstige Lage“ aber auch Nachteile mit sich. Dies zeigte sich im Falle Gifhorns spätestens am 20. Juni 1519, als die gesamte Altstadt im Zuge der „Hildesheimer Stiftsfehde“ in Flammen aufging. Doch die Stadt erholte sich schnell von jenem verhängnisvollen Montag. Ein neues Schloss und neue Gebäude wurden errichtet und am Stadtrand ein neues Stauwehr angelegt. Mehr als 300 Jahre später werden dort bei archäologischen Untersuchungen zwei menschliche Schädel gefunden. Dabei sorgt die Tatsache, dass bei einem Schädel das Schädeldach fehlt, für besonderes Aufsehen. Sind die Archäologen auf einen Kriminalfall gestoßen?
Die archäologische Zeitreise gibt einen Überblick über interessante Entdeckungen und spannende Neufunde in der Mühlenstadt Gifhorn.
Eintritt: 4 Euro.
Foto: Dieser Schädel mit abgetrenntem Schädeldach wurde 2024 bei Bauarbeiten in der Stadt Gifhorn gefunden (Foto: Ingo Eichfeld).
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Vorträge
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