Zwei Frauenschicksale

von Christiane Bleumer am 20.01.2017

Ein begeisternder Ballettabend: Die Geschichte von Blanche und Marie.

Bei der Premiere am vergangenen Samstag (14. Januar) wollte der Jubel des Publikums gar kein Ende nehmen. Heute abend um 20 Uhr und in zehn weiteren Vorstellungen, die noch bis zum 27. Mai zu sehen sind, können die Theaterbesucher erleben, wie Per Olov Enquists Roman "Die Geschichte von Blanche und Marie" dramaturgisch umgesetzt wird. In fesselnden, eindrücklichen Bildern wird die Geschichte zweier völlig unterschiedlicher Frauen erzählt, die beide reale Personen sind, sich im wirklichen Leben allerdings nicht getroffen haben.

Blanche Wittmann, als "Königin der Hysterikerinnen", die die meiste Zeit ihres Lebens in der Salpêtrière, einer Psychiatrie mit mehreren tausend Patienten verbracht hat. Ihr gegenübergestellt wird Marie Curie, die am Ende an ihren Forschungen zur Radioaktivität zugrunde geht. Starke Persönlichkeiten also, die bei aller Unterschiedlichkeit doch gleich sind, wenn es um bedingungslose Liebe geht.

Zur eindrücklichen Musik von Thomas Dorsch, der die Lüneburger Symphoniker dirigiert, entwickelt Lüneburgs Ballettchef Olaf Schmidt ein Tanzstück, das den Zuschauer mit starken Bildern fast zwei Stunden lang in seinen Bann zieht. Die Verzweiflung der Frauen wird sichtbar, aber auch der unbändige Forscherdrang, der Marie Curies Leben bestimmt und sich mit Szenen aus der Psychiatrie abwechselt, die die Möglichkeit zu ungewöhnlichen Tänzen bieten.

Die großartige Balletttruppe zeigt auch bei diesem Ballettabend, wie leistungsstark das Ensemble ist. Claudia Rietschel als Blanche, Giselle Poncet als Marie und Wallace Jones als ihr Mann Pierre seien hier nur beispielhaft genannt für eine beeindruckende Leistung. Die weiteren Termine: 24.01.2017 20:00 Uhr; 29.01.2017 19:00 Uhr; 02.02.2017 20:00 Uhr; 05.02.2017 19:00 Uhr; 19.02.2017 19:00 Uhr; 12.03.2017 15:00 Uhr; 31.03.2017 20:00 Uhr; 05.04.2017 20:00 Uhr 21.04.2017 20:00 Uhr; 27.05.2017 20:00 Uhr.

© Fotos: t & w /Tamme

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