Zahngesundheit mit Freude
von Landkreis Harburg am 27.06.2025Klaudia Jacobi zeigt, wie es geht. Mit dem großen Gebiss und der überdimensionalen Zahnbrüste macht die Prophylaxefachkraft vor, wie gelungene Mundzahnpflege aussieht. „Hin und her, hin und her, Zähneputzen ist nicht schwer. Rundherum, rundherum, Zähneputzen ist gesund“, singt sie und zieht die Kinder in ihren Bann. Die Mädchen und Jungen sind begeistert – und putzen mit Feuereifer die eigenen Zähne. Viel Spaß und Freude hatten die 28 Kinder der Awo-Kindertagesstätte Große Wiesen und Bürgermeister-Heitmann-Straße aus Meckelfeld bei ihrem Besuch im Gesundheitsamt in Winsen. Der Jugendzahnärztliche Dienst des Landkreises Harburg hatte die Kindergartenkinder, die nach den Sommerferien in die Schule kommen, zu einem zahnfreundlichen Vormittag eingeladen.
Dort vermittelten Jugendzahnärztin Dr. Birgitta Abraham und ihr Team den 28 Mädchen und Jungen in einem abwechslungsreichen Programm Basiswissen rund um die Zahngesundheit, zahngesunde Ernährung und Zahnpflege. „Wir wollen bei den Kindern auf spielerische Weise die Eigenverantwortlichkeit für ihre Zähne und die tägliche Zahnpflege wecken und ihnen zeigen, dass sie keine Angst vor dem Zahnarzt haben müssen“, sagt Dr. Abraham. Und das gelang dem Team gut.
Zum Auftakt stärkten sich alle erst einmal bei einem gemeinsamen zahngesunden Frühstück. „Dadurch sollen die Kinder lernen, was alles zu einem ausgewogenen gesunden Frühstück gehört“, sagt die Jugendzahnärztin. Denn vieles, was Kinder so lieben, ist zuckerlastig und für die Zähne fatal. Doch Vollkornbrot, Apfel und Möhren statt Toast sind nicht nur für Zähne gesund, sondern für den gesamten Körper. So hat eine kaufördernde Ernährung auch Auswirkungen auf die Sprachfähigkeit, und die Mundmuskulatur wird trainiert.
Nach dem Essen Zähneputzen hieß es dann im Zahnputzraum. Unter Anleitung der zahnmedizinischen Prophylaxefachkräfte des Jugendzahnärztlichen Dienstes übten die Kinder das praktische Zähneputzen. „Das regelmäßige Zähneputzen bietet allen Kindern die Chance auf gesunde Zähne und trägt zur Bewusstseins- und Gesundheitsbildung bei. Die Kinder lernen bereits frühzeitig, Eigenverantwortung für ihre Gesundheit zu übernehmen“, so Dr. Abraham. „Die Kinder sollen möglichst frühzeitig an das Thema Zahngesundheit und Mundhygiene herangeführt werden, um die Basis für starke, gesunde Zähne bis ins Erwachsenenalter zu legen“, hebt sie hervor. „Wichtig ist es, die Kinder zu motivieren, ihre Zähne ganz selbstverständlich zu pflegen und Verantwortung für ihre Zahngesundheit zu übernehmen.“ Dabei sind auch die Eltern gefragt, um ihren Nachwuchs zu unterstützen. „Das Nachputzen der Zähne durch die Eltern ist mindestens bis zum Ende der zweiten Klasse notwendig, da vorher die motorischen Fähigkeiten meist noch nicht ausgereift sind.“
Im Behandlungsraum lernten die Mädchen und Jungen einen Behandlungsstuhl kennen. Als „Zahnärzte“ untersuchten sie sich gegenseitig die Zähne und merkten: Vor dem Gang zum Zahnarzt muss man keine Angst haben. Und die hatten sie auch nicht: Alle meldeten sich begeistert und wollten einmal Patient sein – und von ihren Zähnen erzählen. Denn darauf sind sie stolz: „Bei mir wachsen überall schon neue Zähne“, ruft ein Junge.
Der Jugendzahnärztliche Dienst des Landkreises Harburg setzt sich seit Jahren für eine Verbesserung der Mundgesundheit, beginnend bei den Kleinsten, ein und bietet dazu unter anderem regelmäßig kostenfreie zahnärztliche Vorsorgeuntersuchungen in den Kindertagesstätten und Schulen an. Beim Jugendzahnärztlichen Dienst sind fünf Prophylaxefachkräfte, zwei zahnmedizinische Fachangestellte und zwei Zahnärztinnen beschäftigt. Außerdem unterstützen 14 niedergelassene Zahnärzte bei den Untersuchungen. Im vergangenen Jahr wurden 20.735 Kinder in Krippen, Kindergärten und Schulen prophylaktisch betreut und 17.775 Kinder untersucht.
Zusätzlich zu den Vorsorgeuntersuchungen erklären die Prophylaxefachkräfte mit altersgerechten Prophylaxeimpulsen in Kindergärten und Schulen sowie in Aufklärungsgesprächen, wie wichtig Milchzähne für ein gesundes Aufwachsen sind und wie es gelingen kann, dass Kinderzähne von Anfang an gesund bleiben.
Das zahlt sich aus. Nach aktuellen Zahlen hatten im vergangenen Schuljahr 97 Prozent der Krippenkinder und 85 Prozent der untersuchten Kindergartenkinder im Landkreis naturgesunde Zähne. Dieses durchaus positive Ergebnis setzt sich bei den Grundschulkindern allerdings nicht fort: Hier hatten nur noch 58 Prozent aller untersuchten Kinder naturgesunde Zähne, bei knapp jedem fünfen Kind lag eine akute Karies vor.
Bild © Landkreis Harburg / Bildunterschrift 1:
„Alle Zähne vorhanden“: Am Bären Beppo erklärt Jugendzahnärztin Dr. Birgitta Abraham das Gebiss.
Bild © Landkreis Harburg / Bildunterschrift 2:
Zähneputzen ist nicht schwer: Klaudia Jacobi macht es vor.
Bild © Landkreis Harburg/Bildunterschrift 3
„Alles in Ordnung?“ Beim Aktionstag können sich die Kindergartenkinder unter dem fachkundigen Blick von Jugendzahnärztin Dr. Birgitta Abraham selbst einmal als „Zahnarzt“ versuchen.
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