Unwetter über dem nördlichen Landkreis Harburg – Feuerwehren im Dauereinsatz
von FF Harburg am 23.07.2025Landkreis Harburg – Ein Starkregenereignis hat am Abend des 22. Juli 2025 große Teile des nördlichen Landkreises Harburg getroffen und in zahlreichen Orten für vollgelaufene Keller, überflutete Straßen und erhebliche Einsatzaktivitäten der Feuerwehren gesorgt. Besonders betroffen waren die Gemeinden Seevetal, Rosengarten, Neu Wulmstorf, Stelle sowie die Stadt Winsen. Die erste Alarmierung erfolgte gegen 20:00 Uhr, nachdem der Dauerregen bereits gegen 18:30 Uhr eingesetzt hatte. Der Schwerpunkt der Einsatzmeldungen lag in der Zeit zwischen 20:00 Uhr und Mitternacht. Insgesamt wurden 109 wetterbedingte Einsätze verzeichnet. Verletzt wurde nach derzeitigen Erkenntnissen niemand.
Seevetal am stärksten betroffen
Besonders heftig traf es die Gemeinde Seevetal. Dort zogen ab etwa 21:00 Uhr massive Regenfälle über mehrere Ortsteile hinweg. In Maschen, Hittfeld, Fleestedt, Meckelfeld, Glüsingen, Emmelndorf und Maschen-Heide liefen Keller, Straßen und Grundstücke innerhalb kürzester Zeit voll. Insgesamt mussten über 50 Einsätze abgearbeitet werden. Besonders betroffen war die Dorfstraße in Fleestedt sowie das Gelände der Seevetaler Bücherei in Meckelfeld, in die Wasser eindrang. Die kommunale Einsatzleitung Seevetal wurde gegen 22:15 Uhr hochgefahren und koordinierte die Einsätze aller betroffenen Ortswehren. Über 100 Feuerwehrleute waren im Einsatz, der sich bis in die frühen Morgenstunden hinzog. Die letzten Kräfte rückten gegen 05:50 Uhr wieder ein.
Rosengarten: Überschwemmte Straßen und übergelaufenes Rückhaltebecken
In der Gemeinde Rosengarten waren insgesamt 25 Einsätze zu verzeichnen. Schwerpunkte lagen in den Ortsteilen Vahrendorf und Sottorf. Dort wurde zeitweise eine Straße auf etwa 100 Metern überflutet, zudem trat ein Regenrückhaltebecken über. Die kommunale Einsatzleitung war von 21:50 bis 01:05 Uhr aktiv. 95 Feuerwehrleute, davon 11 in der Einsatzleitung, waren eingebunden. Sieben der neun Ortswehren standen unter der Leitung der KEL, zwei weitere stellten den Grundschutz sicher.
Neu Wulmstorf: Einsatzbereit – aber glimpflich davongekommen
Vergleichsweise ruhig blieb es in der Gemeinde Neu Wulmstorf. Hier wurden insgesamt acht kleinere Einsätze registriert, unter anderem wegen Wasser in Kellern, auf Grundstücken oder Straßen. In keinem Fall war ein größerer Schaden zu verzeichnen. Die kommunale Einsatzleitung wurde vorsorglich aktiviert, musste jedoch nicht umfassend eingreifen.
Stelle: Standardlagen ohne besondere Vorkommnisse
Auch in der Gemeinde Stelle kam es zu mehreren wetterbedingten Einsätzen zwischen 21:30 Uhr am 22. Juli und 08:00 Uhr am Folgetag. Sechs Einsätze wegen vollgelaufener Keller, überfluteter Straßen und Grundstücke wurden abgearbeitet. Alle Lagen konnten ohne besondere Vorkommnisse abgearbeitet werden.
Landkreisweite Koordination und verstärkte Leitstelle
Zur Bewältigung der zahlreichen Paralleleinsätze wurden in den betroffenen Kommunen die kommunalen Einsatzleitungen aktiviert. Die Feuerwehr- und Rettungsleitstelle in Winsen war während der Spitzenzeit personell deutlich aufgestockt: Vier zusätzliche Kräfte unterstützten den Einsatzbetrieb. Bereits ab etwa 04:30 Uhr konnte die Leitstelle wieder in den Regelbetrieb übergehen. Der Unwettereinsatz ist inzwischen abgeschlossen.
Fazit
Die Feuerwehren im nördlichen Landkreis Harburg haben in der Nacht zum 23. Juli eine Vielzahl von wetterbedingten Einsätzen professionell abgearbeitet. Der Einsatz koordinierter Strukturen wie kommunaler Einsatzleitungen und die Verstärkung der Leitstelle haben sich einmal mehr bewährt. Die Einsatzkräfte arbeiteten unter teils schwierigen Bedingungen engagiert und hochprofessionell – ein großes Dankeschön gilt allen Beteiligten.
Aus der Stadt Winsen liegen mir bisher keine detaillierteren Informationen vor. Hier wurden insgesamt zwölf Einsätze absolviert.
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