Sommergespräche in Winsen
von Winfried Machel am 27.07.2023Vom 6. bis zum 14. Juli nutzte Bürgermeister André Wiese die beginnend ruhigere Sommerzeit für verschiedene Sommergespräche in Winsen. Die Themen und Ortstermine waren dabei sehr vielfältig – vom Kindergarten Borstel, über das Farmprojekt der Evangelischen Kirche im Borsteler Weg oder das Jugendfeuerwehrzeltlager, bis hin zum Bauernhof von Familie Benecke in Scharmbeck gab es viele interessante Einblicke und Gesprächspunkte.
Den Auftakt machte die Bürgerinformationsveranstaltung am 6. Juli im Hagebuttenweg. Dort nimmt der Wohnungsbau für Geflüchtete immer mehr Gestalt an. Anwohnerinnen und Anwohner werden seitens der Stadt regelmäßig mit einem Baustellenbrief über den Baufortschritt informiert. Darüber hinaus möchte die Stadt aber auch im persönlichen Austausch bleiben. Bürgermeister André Wiese setzte daher einen Vor-Ort-Austausch an die oberste Stelle. Bei Kaltgetränken und Süßigkeiten wurde sich konstruktiv und sachlich ausgetauscht. Die organisierte Interessengemeinschaft war ein guter Gesprächspartner, der es ermöglichte sich über vielfältige Fragen abzustimmen.
Ein weiterer Stopp führte Wiese nach Borstel. Der dortige Kindergarten wurde im letzten Jahr umfassend saniert. Das Alter des Gebäudes machte dies nötig, denn das zweigeschossige Gebäude wurde bereits in den dreißiger Jahren errichtet und 1992 um einen Anbau erweitert. Die Gesamtkosten der Sanierung beliefen sich auf 2,34 Mio. EUR. Neben der Aufwertung der Innenräume ging es dabei auch um die energetische Sanierung. Bürgermeister André Wiese zeigte sich beeindruckt: „Es ist gut zu sehen, wie zielgerichtet mit Investitionen hier umgegangen wurde. Der Kindergarten kann seiner wichtigen Aufgabe als Bildungs- und Fördereinrichtung nun noch besser nachkommen. Gleichzeitig wurde mit der energetischen Sanierung auch der Punkt der Klimafreundlichkeit aufgegriffen und dem Aspekt des Klimaschutzes gedient.“ Mit der Kita-Leiterin Janina Schulz gab es aber noch weitere Gesprächspunkte: Der Fachkräftemangel setzt gerade auch den Kindergärten zu. Der Niedersächsische Städtetag hatte kürzlich erst 600 Millionen Euro vom Land gefordert, um den kommunalen Kita-Trägern bei gestiegenen Personalkosten zu helfen. Darüber hinaus stellte Schulz die Wichtigkeit der sogenannten I-Gruppe heraus. Sie ermögliche die individuelle Betreuung von Kindern mit speziellem Förderbedarf und sollte ihrer Ansicht nach der Integration in Regelgruppen vorgezogen werden.
Weitere Station machte der Bürgermeister auf seiner Sommertour unter anderem in der Benzstraße, wo das DRK ein Schulungs- und Logistikzentrum für den Katastrophenschutz errichtet hat. Aber auch die Lebenshilfe im Borsteler Grund, das Jugendfeuerwehrzeltlager und den Tierpflegetag bei der St. Jakobus-Gemeinde besuchte Wiese. Bei Hof Benecke in Scharmbeck erhielt er einen Einblick in die Landwirtschaft und tauschte sich mit Hermann und Britta Benecke über die aktuellen Herausforderungen in dem Bereich aus. Ebenso machte er Halt bei einigen LEADER-Projekten, bei den Stadtwerken, dem Gewerbebetrieb AMPRI und dem Krankenhaus Winsen. Ziel war es einen Einblick in möglichst vielfältige Themenbereiche zu erhalten, um die gewonnenen Erkenntnisse in die tägliche Arbeit einfließen lassen zu können.
Ein ganz wesentlicher Punkt bei den Sommergesprächen war auch der Besuch einiger städtischer Baustellenprojekte. Der Neubau der Kita Tönnhausen war ebenso dabei, wie die Stadthalle Winsen, die zurzeit saniert wird. Erst nach Beginn der Arbeiten hatte sich bei dem Gebäude aus dem Jahr 1980 der komplette Sanierungsbedarf gezeigt, der einige Spezialarbeiten nötig macht. Mit Abschluss der Arbeiten, mit denen nicht vor Ende des Jahres zu rechnen ist, wird die Stadthalle dann wieder ein moderner und sicherer Ort für Veranstaltungen in der Kreisstadt sein.
Auf der Bleiche baut die Stadt eine neue Zweifeld-Sporthalle und eine Multifunktionshalle. Von der Abteilung Hochbau der Stadt und dem zuständigen Architekturbüro ließ sich Wiese den Baufortschritt zeigen. Rund 10 Millionen Euro kostet der Bau. Die Sporthalle ist der Ersatz für die abgängige Schulsporthalle der Alten Stadtschule, die nicht mehr wirtschaftlich zu sanieren ist. Sie wird nach Fertigstellung der neuen Halle abgerissen und macht Platz für die dringend benötigte Erweiterung der ältesten Grundschule im Herzen der Stadt. Die neue Halle bietet mehr Platz und beste Rahmenbedingungen für den Sportunterricht und auch den Ganztag. Außerhalb der Schulzeiten wird sie den örtlichen Sportvereinen kostenfrei zur Verfügung gestellt. Die direkt angeschlossene Multifunktionshalle soll neben der Schule insbesondere den benachbarten Kindergärten sowie den örtlichen Vereinen und Gruppen zur Verfügung gestellt werden. Die Fertigstellung ist für Sommer 2024 geplant. Wiese dazu: „Die Investition ist an dieser Stelle gut und richtig. Mit dem Bau tun wir etwas für Bildung, Bewegung, Ehrenamt und eine gute Nachbarschaft im Herzen der Stadt.“ Und weiter ergänzt er: „Das Projekt ist natürlich eine finanzielle Herausforderung in diesen Zeiten und wäre nicht möglich ohne Zuschüsse in Höhe von ca. 3,1 Millionen Euro aus zwei unterschiedlichen Förderprogramme. Das macht zwar jede Menge zusätzliche Arbeit, ist aber unverzichtbar, damit dieses tolle Projekt verwirklicht werden kann.“
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