Winsen, am Montag den 18.08.2025

Kondolenzbuch für Richard von Weizsäcker liegt im Rathaus aus (02.02.2015)

am 05.02.2015


Kondolenzbuch für Richard von Weizsäcker liegt im Rathaus aus (02.02.2015)

Oberbürgermeister Ulrich Mädge unterzeichnet das Kondolenzschreiben für den verstorbenen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker. Das Kondolenzbuch liegt im Lüneburger Rathaus aus.

Oberbürgermeister Ulrich Mädge unterzeichnet das Kondolenzschreiben für den verstorbenen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker. Das Kondolenzbuch liegt im Lüneburger Rathaus aus. Foto: Hansestadt Lüneburg
(sp/lk) Lüneburg. Die Hansestadt und der Landkreis Lüneburg legen im Historischen Rathaus anlässlich des Todes von Altbundespräsident Richard von Weizsäcker ein Kondolenzbuch aus. Bürgerinnen und Bürger aus der Region sowie Besucher können dort ihre Anteilnahme ausdrücken. Das Buch liegt in der Kämmereidiele aus, Zugang über den Haupteingang A auf der Ecke Am Ochsenmarkt / Am Marienplatz, montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr.

Richard von Weizsäcker war am Sonnabend (31. Januar 2015) im Alter von 94 Jahren gestorben, er hatte das Amt des Bundespräsidenten in der Zeit von 1984 bis 1994 inne. Mit seiner Art dieses Amt auszufüllen und mit zahlreichen wegweisenden Reden hat von Weizsäcker sich über die Grenzen Deutschlands hinweg den Ruf als politische Autorität erworben. Er blieb allseits beliebt und hoch geschätzt, auch nachdem er sich in den vergangenen Jahren aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen hatte.

Oberbürgermeister Ulrich Mädge sagte: „Richard von Weizsäcker war mit seiner Autorität und Glaubwürdigkeit ein Vorbild für viele. Hinzu kam seine besondere Gabe, Menschen mit klug gewählten, klaren Worten eine Richtung zu weisen in Weise, die überzeugte und die die Menschen auch erreichte. Nicht umsonst sagt man, dass sich alle Bundespräsidenten nach ihm in gewissem Maße an ihm messen lassen mussten.“

Auch Landrat Manfred Nahrstedt unterzeichnet das Kondolenzschreiben. Das Kondolenzbuch liegt im Lüneburger Rathaus aus. Foto: Landkreis Lüneburg

Auch Landrat Manfred Nahrstedt unterzeichnet das Kondolenzschreiben. Das Kondolenzbuch liegt im Lüneburger Rathaus aus. Foto: Landkreis Lüneburg
Landrat Manfred Nahrstedt erinnert sich an den Altbundespräsidenten als großen Staatsmann: „Für mich war Bundespräsident Richard von Weizsäcker eine ganz wichtige Persönlichkeit. Denn er hat als erster großer Staatsmann den 8. Mai 1945 als einen Tag der Befreiung für das deutsche Volk angesehen und offen so bezeichnet. Erst nach seiner berühmten Rede hat sich diese Sichtweise endlich verbreitet. Das ist ein Verdienst, für das Richard von Weizsäcker weltweit Anerkennung zu Teil wurde.“

Als Bundespräsident hatte Richard von Weizsäcker die Hansestadt Lüneburg auch einmal selbst besucht: Er nahm 1986 an der Herbsttagung des Ordens Pour le mérite für Wissenschaften und Künste im Rathaus teil. Der damalige Oberbürgermeister Horst Nickel empfing den Ehrengast im Fürstensaal, wo er sich in das Goldene Buch der Stadt eintrug. Lüneburgerinnen und Lüneburger begleiteten von Weizsäckers Ankunft in Lüneburg mit rauschendem Beifall.

Besondere Worte Richard von Weizsäckers sind auf dem Mahnmal an der Lindenstraße zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus zu lesen. Dort heißt es:

„Wenn wir uns der Verfolgung des freien Geistes während der Diktatur besinnen, werden wir die Freiheit jedes Gedankens und jeder Kritik schützen, so sehr sie sich auch gegen uns selbst richten mag. Lassen Sie sich nicht hineintreiben in Feindschaft und Hass gegen andere Menschen, gegen Russen oder Amerikaner, gegen Juden oder Türken, gegen Alternative oder Konservative, gegen Schwarz oder Weiß. Lernen Sie miteinander zu leben, nicht gegeneinander. Ehren wir die Freiheit. Arbeiten wir für den Frieden. Halten wir uns an das Recht. Dienen wir unseren inneren Maßstäben der Gerechtigkeit.“

© Fotos: Hansestadt Lüneburg


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