Radfahrer- und Fußgängertunnel am Bahnhof soll verbessert werden
von Stadt Winsen am 18.09.2024Die konzipierten und bereits öffentlich vorgestellten Verbesserungsmaßnahmen im Radfahrer- und Fußgängertunnel am Bahnhof hat die Stadt nicht aufgegeben. Vorgesehen war die Umgestaltung in diesem Sommer. Wegen Verzögerungen bei der Ausführungsplanung und einiger Auflagen für den beantragten Zuschuss aus Mitteln zur Förderung des Radverkehrs konnte dieser Termin leider nicht gehalten werden. Jetzt wird alles darangesetzt, das Projekt später mit staatlicher Förderung umzusetzen.
Die Planung sieht vor, die Geländer im Tunnel teilweise zu demontieren, um ein größeres Lichtraumprofil zu erzielen, und die Vorrangflächen für den Rad- bzw. Fußverkehr farblich hervorzuheben. Eine Abgrenzung der Bereiche erfolgt dann durch taktile Elemente, wie zum Beispiel Noppenstreifen. Um die Einfahrgeschwindigkeit in den Tunnel zu reduzieren, sollen sogenannte Aufmerksamkeitsmarkierungen auf den Radwegen aufgebracht werden. Auf die Bereiche, wo Fuß- und Radverkehr sich kreuzen, wird dann farblich und gestalterisch besonders aufmerksam gemacht. Die Planung umfasst außerdem ein neues Beleuchtungskonzept. Ziel ist es, durch eine erweiterte LED-Beleuchtung eine ausreichende und gleichmäßige Beleuchtung zu gewährleisten und auch dadurch das Sicherheitsempfinden im Tunnel zu verbessern.
An diesem Plan hält die Stadt fest. Ein Förderbescheid aus Mitteln des Bundes für das Jahr 2024 liegt bereits vor. Alle Förderauflagen (z. B. ein Sicherheitsaudit, die Beteiligung des Behindertenbeirates und die verkehrsbehördliche Anordnung) sind erfüllt. Allerdings gibt es bei der Umsetzung des Projekts noch zwei Hürden. Erstens: Die geschätzten Kosten haben sich von der Entwurfsplanung bis zur Ausführungsplanung von 220.000 auf 383.000 EUR erhöht. Maßgeblich für diese erhebliche Kostensteigerung sind u. a. Risse in den Betonwänden, schadhafte Dehnungsfugen und defekte Anschlüsse an den beiden Treppenanlagen. Und zweitens: Die Fördermittel, die anhand der ursprünglich viel niedriger geschätzten Kosten berechnet sind, müssten bis zum 15.11.2024 abgerufen werden. Diese Frist ist mit den notwendigen Zeiten für eine Ausschreibung der Leistungen sowie ihre Ausführung und Abrechnung nicht einzuhalten.
Da die Stadt das Vorhaben ohne einen Zuschuss nicht verwirklichen will und kann, werden zurzeit zwei Wege ausgelotet. Entweder sollen die Fördermittel auf das nächste Jahr übertragen und dabei auch die erhöhten Kosten berücksichtigt werden. Oder für das Programmjahr 2025 wird auf der Grundlage der aktuellen Kostenschätzung ein ganz neuer Antrag auf Bezuschussung gestellt. Daran wird mit Nachdruck gearbeitet. Aufgegeben ist das Projekt nicht, denn dem Bahnhofsumfeld und seiner Attraktivierung kommt eine hohe Priorität in der Stadtentwicklung zu.
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