Winsen, am Dienstag den 23.09.2025

Pflege ist unverzichtbar

von Landkreis Harburg am 23.09.2025


die Entwicklung ist eindeutig: Die Gesellschaft wird älter, die Zahl der Menschen, die auf Pflege angewiesen sind, steigt. Bereits jetzt ist knapp ein Viertel der Menschen im Landkreis Harburg älter als 65 Jahre, fast jeder zehnte Einwohner hat sogar schon seinen 80. Geburtstag gefeiert. Doch damit steigt auch der Bedarf an Pflegeleistungen – und an ausgebildeten Fachkräften. Welchen Beitrag die generalistische Pflegeausbildung dabei leistet, diskutierten Pflegeexpertinnen und -experten beim Treffen des Ausbildungsnetzwerks Pflege im Landkreis Harburg.

Bundesweit sollte die Einführung der generalistischen Pflegeausbildung vor fünf Jahren dem Pflegeberuf einen Schub versetzen. Die Zusammenführung der früheren getrennten Ausbildungen der Altenpflege, Krankenpflege und Kinderkrankenpflege qualifiziert die Absolventen nun so, dass sie Menschen aller Altersgruppen und in allen Versorgungsbereichen pflegen können. Auch der Landkreis Harburg ist aktiv geworden: Die Koordinierungsstelle des Ausbildungsnetzwerks Pflege im Landkreis Harburg unterstützt die ambulanten und stationären Pflegebetriebe – mit Erfolg, wie die Pflegeexpertinnen und -experten der gut 110 Mitgliedsbetriebe feststellten.

Beim Netzwerktreffen tauschten sie sich intensiv über die Situation und ihre Erfahrungen vor allem mit der generalistischen Pflegeausbildung aus. „Fünf Jahre generalistische Ausbildung bedeutet auch erfolgreicher Aufbau eines Netzwerks zur Förderung der Ausbildung“, stellte Klaus-Jörg Bossow (Krankenhaus Buchholz und Winsen) fest.

So schreibt das Ausbildungsnetzwerk seit mittlerweile knapp fünf Jahren Erfolgsgeschichte und unterstützt die ambulanten und stationären Pflegeunternehmen und ihre Auszubildenden bei der Umsetzung der generalistischen Pflegeausbildung. Die Koordinierungsstelle des Ausbildungsnetzwerks berät Betriebe und Auszubildende. Sie gewährleistet als dauerhafte Lernort-Kooperation die Rotation der Auszubildenden durch verschiedene Pflichtbereiche und Betriebe für den praktischen Teil der Ausbildung – den theoretischen Teil ihrer Ausbildung absolvieren die angehenden Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner entweder in den Berufsbildenden Schulen Winsen oder an der Gesundheitsfachschule und Bildungszentrum Buchholz.

„Pflege ist unverzichtbar für die Gesellschaft und ein zentraler Baustein für die Daseinsvorsorge“, machte Kreisrätin Ana Cristina Bröcking deutlich. „Als Landkreis übernehmen wir Verantwortung, um seit der Einführung der generalistischen Ausbildung Kräfte vor Ort zu bündeln.“ Auch wenn die Arbeit der Pflege nicht messbar sei, könne man ihren Beitrag an Mitgefühl und Sorge für andere Menschen gar nicht hoch genug einschätzen. Um die Einwohner auch in Zukunft gut versorgen zu können, seien daher Investitionen in die Ausbildung wichtig. Doch das allein werde nicht reichen, sagte Bröcking. Ein Weg könne auch die Akquise von internationalen Fachkräften sein – und dabei werde man Betriebe und Fachkräfte mit einem Welcome-Center unterstützen.

Bei dem Netzwerktreffen nutzten die Pflegeexpertinnen und -experten aber vor allem die Gelegenheit, Best-Practice-Beispiele zu teilen und neue Impulse für die schulische und betriebliche Praxis zu sammeln. Das Motto: „Fünf Jahre Generalistik – wir haben’s drauf“. Denn vor fünf Jahren waren die Unsicherheit und Skepsis angesichts der generalistischen Ausbildung groß. „Nach fünf Jahren kann das „Kind“ laufen“, sagte BBS-Leiter Thomas Degen. „Es hat sich eingespielt“, fasste Lara Paderow als Leiterin der Koordinierungsstelle die positiven Erfahrungen der Betriebe zusammen Auch die Betriebe berichteten bei dem Treffen von ihren positiven Erfahrungen.

Doch neben der Feier gab es auch einen Ausblick auf die Zukunft. Burkhardt Zieger, Dozent im Gesundheitswesen berichtete unter dem Motto „An der Zukunft ausgerichtet“ über Pflegeausbildung und Gesetzesinitiativen für eine Neuinterpretation der Pflegeberufe.



Foto ©Landkreis Harburg/ Bildunterschrift 1:

Viele Impulse gab es beim Treffen des Ausbildungsnetzwerks Pflege von (von links) Klaus-Jörg Bossow (Krankenhaus Buchholz und Winsen), Kreisrätin Ana Cristina Bröcking, Lara Paderow (Koordinierungsstelle Ausbildungsnetzwerk) und Thomas Degen (BBS Winsen),

Foto ©Landkreis Harburg/ Bildunterschrift 2:

Einen Ausblick auf die Zukunft der pflegen nehmen Lara Paderow und Burkhardt Zieger vor.



© Fotos: Landkreis Harburg


Kommentare Kommentare


Zu diesem Artikel wurden bisher keine Kommentare abgegeben.



Kommentar posten Kommentar posten

Ihr Name*:

Ihre E-Mailadresse*:
Bleibt geheim und wird nicht angezeigt

Ihr Kommentar:



Lüneburg Aktuell auf Facebook