Winsen, am Montag den 18.08.2025

Massive Einschränkungen der Zugverbindung Lüneburg-Lübeck

von Winfried Machel am 26.04.2023


Bahnnutzer über Situation und Informationspolitik von erixx Holstein empört  


Seit nunmehr etwa einem halben Jahr betreibt die Eisenbahngesellschaft erixx Holstein die Strecken RE 83 und RB84 zwischen Lüneburg – Lübeck – Kiel. Durch eine notwendige Schienenerneuerung zwischen Büchen und Lüneburg musste für die betroffenen Verbindungen ein Schienenersatzverkehr (SEV) und ein Ersatzzug mit Haltausfall in Echem eingerichtet werden. Die Baumaßnahmen sind sicher notwendig. Die massive Kritik insbesondere der Nutzerinnen und Nutzer aus dem Bereich Echem deutet jedoch darauf hin, dass auch der sehr umfassende Schienenersatzverkehr mit Bussen nicht zufriedenstellend funktioniert. Hier sind neben erixx auch die beiden Landesnahverkehrsgesellschaften als Auftraggeber gefordert, zuverlässige Lösungen zu anzubieten.

Zu der anhaltenden öffentlichen Kritik am Betrieb der Bahnverbindung zwischen Lüneburg und Lübeck äußert der Lüneburger Landtagsabgeordnete Philip Meyn: “Für eine funktionierende Verkehrs- und Klimawende müssen wir den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel so attraktiv wie möglich gestalten - das muss allen Beteiligten klar sein. Gerade weil die neue Eisenbahngesellschaft erst seit einem halben Jahr aktiv ist, muss sie besonders sorgfältig und rechtzeitig klare und verlässliche Angaben zu den Zugverbindungen sicherstellen.“


Natürlich lassen sich auch geplante Zugausfälle aufgrund von notwendigen Bau- und Sanierungsmaßnahmen nicht vermeiden. Gleichwohl braucht auch in solchen Fällen ein funktionierender Nahverkehr deutlich mehr Abstimmung und vor allem für die Pendler*innen Transparenz auch über Ersatzverkehre.


Dazu Detlev Schulz-Hendel, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Landtag: „Seit der Übernahme durch die Eisenbahngesellschaft erixx Holstein gibt es ein Problem nach dem anderen, was die Verlässlichkeit angeht. Im Zweifelsfall muss die neue Eisenbahngesellschaft durch die Aufgabenträger in Niedersachsen und Schleswig-Holstein bei weiterer Nichteinhaltung der zugesagten Verkehrsleistungen sanktioniert werden. Bei dauerhafter schlechter Leistung sollte auch eine Kündigung des Vertrages und eine Neuausschreibung in Erwägung gezogen werden.


Detlev Schulz-Hendel und Philipp Meyn werden nun zeitnah das Gespräch mit den Aufgabenträgern in Niedersachsen und auch in Schleswig-Holstein führen. Das Ziel ist klar, so Philipp Meyn und Detlev Schulz-Hendel: „Die Missstände müssen nun zeitnah beendet werden, da reichen Entschuldigungsaktionen mit Blumen nicht aus. Wenn unsere Pendlerinnen und Pendler immer wieder gezwungen werden auf das Auto umzusteigen, besteht die Gefahr, dass wir diese Menschen nur schwerlich für den ÖPNV zurückgewinnen werden.“


Zum Hintergrund: 

Seit 11. Dezember hat die neugegründete Eisenbahngesellschaft erixx Holstein mit Sitz in Lübeck als OHE-Tochter den Betrieb der Regionalstrecke Lüneburg – Lübeck – Kiel für eine Laufzeit von 13 Jahren übernommen. Die länderübergreifende Strecke teilen sich die Aufgabenträger  Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen und der Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein

© Fotos: Pixabay


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