Winsen, am Montag den 18.08.2025

LoCarlo: Skateanlage an den Sülzwiesen -- Verwaltung fühlt sich zu Unrecht in der Kritik

von Winfried Machel am 08.10.2022



Kolleginnen finden, sie hätten sich sehr engagiert, das werde zu wenig gewürdigt. Am Montag könnte im Sportausschuss eine turbulente Sitzung anstehen

Die Vorwürfe sind nicht von Pappe, die Verwaltung verschiebe den Bau der Skateanlage immer wieder, informiere schlecht darüber und halte sich nicht an Absprachen. So ist es in einem offenen Brief nachzulesen, den ich in Auszügen am Donnerstagabend auf dieser Seite veröffentlicht habe, kurz nachdem das Schreiben bei mir einging. Heute die Nachfrage im Rathaus, wie man das Ganze bewerte: Dort reagieren die betreffenden Kolleginnen in den Ressorts für Soziales und Bauen angefasst. Die Initiativen sehen überdies Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch gefordert, sich einzuschalten und Entscheidungen zu treffen. Wie sie dazu steht -- dazu liest sich in der Stellungnahme allerdings kein Satz.

In einem Schreiben der Pressestelle der Stadt heißt es: "Die geplante Skateanlage lag und liegt auch der Verwaltung am Herzen. Die Anlage mit Pumptrack sowie Skatepark ist für die Jugendarbeit von großer Bedeutung, um ein Sport- und Freizeitangebot im Bereich Skateboard, BMX und anderer Fun-Sportgeräte anzubieten. Die beteiligten Mitarbeiterinnen im Sport- wie im Tiefbaubereich und auch auf Dezernatsebene haben sich seit Beginn der Planungen enorm reingehängt und engagiert."

Es sei aufwendig gewesen, Fördermittel in Höhe von 90 Prozent einzuwerben, es habe "allein vier große Beteiligungsrunden" gegeben, "außerdem eine Infoveranstaltung für Anwohnerinnen und Anwohner".

Und weiter geht es für Behörden ungewohnt emotional: "Von diesen Punkten angefangen über die erforderlichen Gutachten und Planungsschritte ist viel Arbeit und Engagement in das Projekt geflossen. Die Gruppen, mit denen wir zur Anlage im Gespräch waren, sind über diese Schritte informiert. Wir würden uns wirklich sehr freuen und es würde allen beteiligten Kräften im Haus gut tun, wenn diese Arbeit auch extern gesehen und wertgeschätzt wird. Welche Priorität die Anlage hat, ist schon daran abzulesen, dass bereits sehr kurz nach dem Beschluss des Verwaltungsausschusses zur Aufhebung der ersten Ausschreibung eine erneute Ausschreibung erfolgt ist. Submission ist am 18. Oktober. Also kein Aufschub auf unbestimmte Zeit."

Die Initiativen sagen hingegen, über die erneute Absage des Baues seien sie über die Medien in Kenntnis gesetzt worden, anders als von der Verwaltung zugesagt. Auch ist inzwischen die Rede davon, dass es anders als von der Verwaltung dargestellt, nicht nur ein Angebot für den Bau gegeben haben, sondern mehrere. Das bestreitet man im Rathaus. Das ausgeschlagene Angebot, so hatte es die Verwaltung erklärt, habe 40 Prozent über dem geplanten Kostenrahmen gelegen.

Die Vertreter der verschiedenen Gruppen, des Behindertenbeirates und die Jusos wollen in am Montag tagenden Sportausschuss dabei sein und ihre Anliegen vortragen. Der Verwaltung kündigt an, Stellung nehmen zu wollen. Carlo Eggeling

Das Foto (ca) zeigt den Platz der abgeräumten Skateranlage neben dem VfL-Gelände.

© Fotos: Carlo Eggeling


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