LOCARLO berichtet über einen kuriosen Sturz
von Winfried Machel am 06.05.2022Aufgespießt
So ein Rohr
Das größte Kino ist der Kopf. Doch Fantasie kann fatale, in manchen Fällen peinliche Folgen haben. Gut, dass es dann Helfer in unpässlichen Stunden gibt, denen nichts Menschliches fremd ist. Gestern kam es so zu einer ungewöhnlichen Zusammenarbeit zwischen Klinikum um Feuerwehr. Die Mediziner baten um Amtshilfe. Auf ihrem OP-Tisch lag ein Herr, der auf ungeklärte Weise in etwas hingeraten war, aus dem er nicht mehr herauskam. Wie mir ein Feuerwehrsprecher bestätigte, steckte die Männlichkeit unseres tragischen Helden in einem zehn Zentimeter langen Stahlrohr fest. In diesem Fall war nicht der Kamm, sondern das andere Ende geschwollen. Keine Chance, metallische Lustbarkeit zu trennen.
Zwei Kameraden der Feuerwehr schlüpften in sterile Kleidung und warfen quasi als Rohrverleger eine Art Miniflex an. Zwei Schnitte durch zwei Millimeter dicken Stahl, vorsichtig und medizinisch gekühlt. Eineinhalb Stunden dauerte die handwerkliche Feinarbeit am narkotisierten Recken. Er und sein sehr beanspruchter bester Freund sollen den ehrenamtlichen Blaulicht-Einsatz körperlich halbwegs gut überstanden haben. Bleibt die Frage, wie man so unglücklich fallen und derart festgefahren sein kann. Manchmal aber möchte man(n) gar nicht so fantasievoll sein. Kein Kopfkino. carlo
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