LoCarlo: IHK stellt den Ansatz Bauen im Bestand vor
von Winfried Machel am 14.09.2022Ein Neubau scheint vom Tisch
IHK stellt den Ansatz Bauen im Bestand vor. Der Stadt steht trotzdem eine Großbaustelle vor
Was sich abzeichnete, scheint sich nun zu bestätigen: Die Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg rückt von ihrem Projekt ab, den hinteren Gebäudetrakt hinter dem schwarzen historischen Teil abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen. Das ergibt sich aus einem Schreiben, dass die Kammer an Nachbarn versandt hat und mit dem die Kammer zu einem Informationsabend am 21. September einlädt, das Motto: "Weiterbau statt Neubau." Architekt Andreas Heller habe gemeinsam mit seinem Team einen "anderen Vorschlag zur Neugestaltung unseres Standorts am Sande entwickelt". Und weiter: "Diese Umorientierung ... hat natürlich Wirkungen auf Baustelleneinrichtung, nachbarschaftliche Belange und städtebauliche Entwicklung." Man wolle das Konzept aber zunächst der Vollversammlung vorstellen.
Am Montag gab es bereits eine Versammlung mit lokalen Vertretern in Lüneburg. Danach war zu hören, dass die Kammer darauf setze, den alten Bestand zu nutzen und zu entkernen. Bei den bisher kalkulierten Kosten von rund 25 Millionen Euro werde es wohl nicht bleiben. Das ist angesichts steigender Preise kaum verwunderlich. Das Gebäude solle erhöht werden, was wiederum zur Folge haben soll, dass man die Gründung verstärken müsse.
Klar sei auch, heißt es aus dem Kreis der Teilnehmer, dass der Innenstadt eine Baustelle bevorstehe. Denn auch eine Erweiterung hat natürlich Folgen. Die Bauzeit könne sich allerdings verkürzen. Die Kammer möchte erst am Tag der Anwohnerversammlung Stellung nehmen.
Wie berichtet, möchte die IHK ihren Standort am Sand neu gestalten. Zunächst waren ein Abriss und ein Neubau geplant. Nachbarn kritisierten den Ansatz: Eine Baustelle bedeute für Gastronomie und Geschäfte eine hohe Belastung. Lärm, Staub, weniger Platz aufgrund von Materiallagerung und Baufahrzeugen. Es würden vermutlich weniger Kunden kommen. Zudem plane die Kammer neue Veranstaltungsräume, darin liege eine Konkurrenz für Wirte -- die Mitglieder der Kammer seien. Die Kammer argumentiert hingegen, sie wolle unter anderem Büros für Mitarbeiter modernisieren, bessere Seminarräume schaffen.
Ein Neubau brächte Probleme mit sich, die Kammer räumte ein, um eine Lüftung unterzubringen, müsste man die Untergeschosse erweitern, müsste eine komplizierte Gründung hinbekommen, dafür würden Fachleute Schränganker setzen, die unter Fundamente in der Nachbarschaft getrieben werden müssten. Ob Anlieger dem zustimmen, gilt als fraglich. Carlo Eggeling
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