LK Harburg: Sprache ist der Anfang von Beziehung
von Landkreis Harburg am 02.07.2025Sehr geehrte Damen und Herren,
mit etwa einem Jahr sprechen Kinder die ersten verständlichen Worte, mit zweieinhalb bis drei Jahren werden einfache Sätze gebildet: Sprechenlernen ist ein langer Prozess in vielen Etappen, bei der die Kinder auch entsprechende Förderung und Unterstützung benötigen. Doch wie sieht eine sprachfördernde Umgebung aus? Womit werden Kinder sprachlich optimal gefördert? Woran lassen sich Sprachstörungen erkennen? Um die Sprachentwicklung von Kindern in Kindertageseinrichtungen bestmöglich fördern zu können, hat der Landkreis Harburg pädagogischen Fachkräften den Kurs „Basisausbildung zur alltagsintegrierten Sprachfachkraft“ im Rahmen des Heidelberger Interaktionstrainings (HIT) angeboten. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Fortbildung erhielten die Teilnehmenden ihre Zertifikate. Der Kurs vermittelt praxisnahes Wissen sowie erprobte Methoden, um die Sprachentwicklung von Kindern gezielt im Alltag zu fördern.
„Sprache ist der Anfang von Bildung, Sprache ist der Anfang von Beziehung, Sprache ist der Anfang von Teilhabe“, betonte Kreisrätin Ana Cristina Bröcking. Die Fachkräfte seien es, die diesen Anfang tagtäglich ermöglichten. „In ganz alltäglichen Situationen – beim Anziehen, Spielen, Erzählen, Singen oder Vorlesen – sorgen sie dafür, dass Kinder sich ausdrücken und verstanden fühlen. Sie öffnen Türen – für Kinder, für Familien, für Zukunft“, betonte Kreisrätin Bröcking.
Kinder wollen mit Bezugspersonen kommunizieren – und eignen sich so Sprache intuitiv und praktisch nebenbei an. Das Heidelberger Interaktionstraining (HIT) qualifiziert Fachkräfte, Kinder dabei besonders zu fördern. Sie lernen und üben, eine sprachförderliche Grundhaltung einzunehmen und Initiativen eines Kindes einzugehen, unabhängig vom Sprachniveau der Mädchen und Jungen, und erfahren, wie sie den Kindergartenalltag sowie spontane Situationen gezielt zur Förderung der Sprache nutzen können.
Für einen erfolgreichen Abschluss als alltagsintegrierte Sprachfachkraft absolvierten die Teilnehmerinnen insgesamt sechs Module. Dabei ging es unter anderem um sprachliche Auffälligkeiten der Kinder sowie um interkulturelle Bildung und Mehrsprachigkeit in der Kita. Außerdem machten sie sich mit einer sprachfördernden Grundhaltung und konkreten Techniken vertraut, die alle Kinder in der Gruppe stärken. Ein besonderes Augenmerk galt dabei den Kindern, die mit besonderen sprachlichen Herausforderungen ins Leben starten: mehrsprachig aufwachsend, mit Fluchterfahrung, mit Auffälligkeiten in der Sprachentwicklung. „Ihnen geben Sie durch Ihren Einsatz Chancen. Sprachenbildung in den Kindertagesstätten ist nicht nur Bildungsaufgabe, sondern trägt zur Chancengleichheit für alle Kindern bei“, betonte Ana Cristina Bröcking.
Bild © Landkreis Harburg / Bildunterschrift:
Die Absolventinnen freuen sich über ihre Zertifikate als alltagsintegrierte Sprachfachkraft.
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