LK Harburg: Sichtbares Zeichen gegen Gewalt und für Solidarität
von Landkreis Harburg am 09.12.2025es ist ein deutliches, unübersehbares Zeichen: Eine orangefarbene Bank mit der prägnanten Aufschrift „Kein Platz für Gewalt an Frauen und Mädchen“ steht jetzt im Winsener Kreishaus A. Eine Plakette weist dort zudem auf das Hilfetelefon für Betroffene und die Seite des Netzwerks gegen häusliche Gewalt (www.gghglkh.de) hin. „Damit setzen wir ein sichtbares, dauerhaftes Zeichen gegen Gewalt und für Solidarität. Wir wollen sensibilisieren und gleichzeitig unkompliziert auf Hilfeangebote aufmerksam machen“, betont Andrea Schrag, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Harburg.
„Hier ins Kreishaus kommen jeden Tag viele Bürgerinnen und Bürger. Dieser prominente Standort rückt das Thema ins Bewusstsein“, sagt Kreisrätin Ana Cristina Bröcking. Die ersten Reaktionen sind nach Beobachtungen von Schrag sehr positiv: „Die Bank fällt auf, ruft Aufmerksamkeit hervor und regt zum Nachdenken an. Sie setzt damit genau das Symbol, das wir uns gewünscht haben.“
Beschäftigte der Lebenshilfe haben die Bank gebaut, die im Rahmen der 16-Tage-Kampagne gegen Gewalt an Frauen aufgestellt wurde – und nun dauerhaft im Kreishaus A steht, in dem unter anderem die Zulassungs- und Führerscheinstelle, das Gesundheitsamt und der Sozialbereich ihr Domizil haben. „Die Bank ist mehr als ein Sitzplatz. Sie ist ein Ort des Innehaltens, der uns auffordert, bei Gewalt gegen Frauen nicht wegzusehen“, sagt Andrea Schrag. „Der Standort zeigt aber auch: Das Thema gehört mitten in die Gesellschaft.“
Das Projekt der orangenen Bank ist an die UN-Kampagne „Orange the world“ angelehnt. Diese Kampagne macht seit 1991 weltweit auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam. Ziel ist es, das gesellschaftliche Bewusstsein für das Thema zu stärken und Betroffenen Mut zu machen, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die Farbe Orange steht dabei symbolisch für eine Zukunft ohne Gewalt gegen Gewalt.
Die Zahlen zeigen, wie nötig die Hilfe auch hierzulande ist: Jede vierte Frau in Deutschland ist von Gewalt betroffen. Das geht weit über körperliche Gewalt hinaus, auch Bedrohungen, Beschimpfungen und Kontrolle sind ebenso Formen von Gewalt wie Cybermobbing oder Sexting im Internet. Betroffen sind Menschen aller sozialen Schichten und jeden Alters. Allein an Partnerschaftsgewalt kamen im vergangenen Jahr bundesweit 171.100 Fälle von Partnerschaftsgewalt zur Anzeige. „Gewalt gegen Frauen ist keine Privatsache, sondern geht uns alle an“, betont Andrea Schrag.
Hilfe finden Betroffene bei folgenden Einrichtungen:
Die Beratungsstelle BISS ist unter Telefon 04181 – 219 7921 zu erreichen, das Frauenhaus im Landkreis Harburg unter Telefon 04181 – 217151, das bundesweite Hilfetelefon bei Gewalt gegen Frauen unter Telefon 116 016, die Beratungsstelle für gewaltbetroffene Mädchen und Frauen unter Telefon 04171 – 6008850, das Jugendamt des Landkreises unter Telefon 04171 – 693 480. Die Krankenhäuer Buchholz und Winsen gehören dem Projekt ProBeweis der Medizinischen Hochschule in Hannover an. Das Hilfsangebot richtet sich an Opfer von häuslicher und/oder sexueller Gewalt, die noch keine Anzeige erstatten wollen. In den Krankenhäusern besteht die Möglichkeit, unmittelbar nach der Gewalterfahrung Verletzungen dokumentieren und Spuren professionell sichern zu lassen. Die Betroffenen können ohne Termin oder Anruf einfach in die Notaufnahme der Kliniken kommen. Im akuten Fall ist auch die Polizei unter der Notrufnummer 110 ansprechbar.
Infos gibt es auch auf der https://www.landkreis-harburg.de/16-tage-kampagne sowie auf der Homepage des Netzwerks gegen häusliche Gewalt, www.gghglkh.de .
Foto ©Landkreis Harburg / Bildunterschrift:
Die neue orangefarbene Bank im Kreishaus ist ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt gegen Frauen, die die Beschäftigte der Lebenshilfe, Kreisrätin Ana Cristina Bröcking (stehend, Mitte) und Gleichstellungsbeauftragte Andrea Schrag (sitzend, rechts) aufgestellt haben.
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