Winsen, am Dienstag den 15.10.2024

LK Harburg: Impulse und Infos zur Mitarbeiterbindung in der Pflege

von Landkreis Harburg am 30.09.2024


in kaum einer Branche ist der Fachkräftemangel so groß wie in der Pflege. Händeringend suchen die Unternehmen und Einrichtungen nach Fachkräften – und der Bedarf an Pflegeleistungen und Fachkräften steigt angesichts der demografischen Entwicklung weiter an. Der Landkreis Harburg ist daher aktiv geworden: Das „Ausbildungsnetzwerk Pflege im Landkreis Harburg“ unterstützt die ambulanten und stationären Pflegebetriebe. Beim Netzwerktreffen kamen jetzt die Pflegexpertinnen und -experten der 103 Mitgliedsbetriebe zum vierten Mal zusammen, um sich intensiv über die Situation und ihre Erfahrungen auszutauschen. Außerdem gab es Impulse und Informationen zu den Themen Mitarbeiterbindung und internationale Fachkräfte.

Das Ausbildungsnetzwerk schreibt seit mittlerweile knapp fünf Jahren Erfolgsgeschichte und unterstützt die ambulanten und stationären Pflegeunternehmen und ihre Auszubildenden bei der Umsetzung der 2020 eingeführten generalistischen Pflegeausbildung. Die Koordinierungsstelle des Ausbildungsnetzwerks berät Betriebe und Auszubildende. Sie gewährleistet als dauerhafte Lernort-Kooperation die Rotation der Auszubildenden durch verschiedene Pflichtbereiche und Betriebe für den praktischen Teil der Ausbildung – den theoretischen Teil ihrer Ausbildung absolvieren die angehenden Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner entweder in den Berufsbildenden Schulen Winsen oder an der Gesundheitsfachschule und Bildungszentrum Buchholz.

Die Gewinnung von Fachkräften und Auszubildenden ist aber für alle Unternehmen gleichermaßen eine Herausforderung. Entsprechend groß war das Interesse an den Referaten, wie eine Mitarbeiterbindung aussehen kann.

Grundsätzlich ist das für viele Branchen Thema, wie Wiebke Krohn vom Arbeitgeberverband Lüneburg betonte. Sie ist in der Arbeitgeberberatung für Personalentwicklung und soziale Innovation zuständig. „Weltweit denkt fast die Hälfte aller Mitarbeiter darüber nach, ihren aktuellen Job zu kündigen“, erläuterte sie. Hauptgründe sind die Unzufriedenheit mit den aktuellen Aufgaben und fehlende Weiterbildungs- und Karrierechancen. Aber Mitarbeiterbindung umfasse mehr als die Tatsache, dass ein Mitarbeiter nicht kündige – und bei guten Bindungsmaßnahmen gehe es um weit mehr als um die Frage der Bezahlung, betonte Wiebke Krohn. Die Arbeitsbedingungen, das Arbeitsklima spielten eine Rolle, Informationswege sowie die Frage der persönlichen Entwicklung und der Anerkennungskultur. „Mitarbeiterbindung nach dem Gießkannenprinzip funktioniert nicht.“ Es gelte: „Die direkte Führungskraft hat den größten Einfluss auf die Mitarbeiterbindung und die Krankenquote.“

Auch im Gesundheits- und Pflegebereich denken viele Unternehmen auch daran, international Fach- und Nachwuchskräfte zu gewinnen. Wie die Integration internationaler Mitarbeitender gelingen kann, schilderte Uwe Mylius vom WelcomeCenter Heidekreis. Die Einrichtung unterstützt Unternehmen und will eine Willkommenskultur schaffen. Denn damit die Fachkräfte kommen, müssen sie sich willkommen fühlen. Wichtige Bausteine für die Menschen seien die Unterstützung bei Behördengängen, bei Fragen der Visa, bei der Wohnungssuche, der Sprachförderung. „Feel-Good-Management ist aber eine Haltung und keine Methode“, betonte Mylius.

Informationen und Ansprechpartner zum „Ausbildungsnetzwerk Pflege“ finden sich im Internet unter www.ausbildungsnetzwerkpflege.de.



Foto ©Landkreis Harburg/ Bildunterschrift:

Viele Impulse gab es beim Treffen des Ausbildungsnetzwerks Pflege von (von links) Lara Paderow (Koordinierungsstelle Ausbildungsnetzwerk), Kathrin Zeitz (Gesundheitsfachschule Buchholz), Thomas Degen (BBS Winsen), Klaus-Jörg Bossow (Krankenhaus Buchholz und Winsen), Wiebke Krohn, Kira Buchmann (BBS Buchholz), Uwe Mylius und Kreisrätin Ana Cristina Bröcking.

© Fotos: Landkreis Harburg


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