Winsen, am Donnerstag den 04.12.2025

Landrat Rainer Rempe dankt Mobilen Retterinnen und Rettern

von Landkreis Harburg am 04.12.2025


im vergangenen Jahr erlitten schätzungsweise 136.000 Menschen in Deutschland einen plötzlichen Herz-Kreislaufstillstand außerhalb eines Krankenhauses – das sind durchschnittlich 370 Personen am Tag. In einer solchen Situation gilt: Jede Minute zählt! Bereits nach nur drei bis fünf Minuten ohne Blutfluss beginnen Gehirnzellen unwiederbringlich zu sterben. Je schneller mit Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen wird, desto höher ist die Überlebenschance und desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, Spätfolgen abzumildern.

Genau an dieser Stelle leisten die Mobilen Retterinnen und Retter im Landkreis Harburg ehrenamtlich einen ganz wichtigen und entscheidenden Beitrag dazu, Menschenleben zu retten. Seit Mitte 2023 sind Mobile Retter im Landkreis Harburg im Einsatz, inzwischen ist ihr Kreis auf über 750 Personen angewachsen. Mobile Retterinnen und Retter werden gemeinsam mit dem Rettungswagen alarmiert, wenn sie sich in der Nähe befinden, und können so in deutlich über der Hälfte aller Fälle noch vor dem Rettungsdienst vor Ort sein, um die Reanimation von den Ersthelfenden zu übernehmen und konsequent fortzuführen. Für diese Einsätze bringen sie Vorwissen und Erfahrung aus ihrem beruflichen Kontext oder anderen Ehrenämtern, zum Beispiel bei der Feuerwehr oder den Hilfsorganisationen, mit, werden aber auch gezielt geschult.

Landrat Rainer Rempe nutzte jetzt die Gelegenheit, den Mobilen Retterinnen und Rettern bei einem gemeinsamen Abend im Katastrophenschutzzentrum in Winsen persönlich für ihren Einsatz zu danken. „Dass Sie sich für dieses wichtige Ehrenamt zur Verfügung stellen und Menschen in lebensbedrohlichen Situationen zur Seite stehen, ist alles andere als selbstverständlich“, so der Landrat. „Sie alle leisten das in Ihrer Freizeit, neben zeitintensiven Jobs, privaten Verpflichtungen und anderen Ehrenämtern. Damit gehen Sie mit bestem Beispiel voran und zeigen, dass man keine Angst davor haben muss, im Notfall einzugreifen und zu helfen. Ganz im Gegenteil: Das Schlimmste, was man im Ernstfall machen kann, ist nichts zu tun“, sagte Rempe. Sein Dank ging auch an die Hilfsorganisationen DRK und JUH, die Notärzte im Kreis, die Freiwilligen Feuerwehren, die Kreisrettungsdienstgesellschaft, die DLRG und dem THW sowie den kreiseigenen Krankenhäusern Winsen und Buchholz, ohne die das Projekt nicht möglich wäre.

Den Worten des Landrats schloss sich Kai-Martin Pöllmann, Leiter der Abteilung Rettungsdienst, Brand- und Katastrophenschutz, ausdrücklich an. „Wir danken den Mobilen Retterinnen und Rettern für ihre Bereitschaft, rund um die Uhr erreichbar zu sein und für ihren Mut, Menschen in den vielleicht schwersten Minuten ihres Lebens beizustehen“, sagte Pöllmann, der als gemeinsames Ziel formulierte, das Netz der Mobilen Retterinnen und Retter noch weiter auszubauen. „Als nächstes peilen wir die 1.000 an“, so Pöllmann optimistisch.

Dr. Annette Lorey-Tews, Fachärztin für Anästhesiologie und Rettungsmedizin sowie Ärztliche Leitung Notarztdienst Landkreis Harburg, machte in ihrer Rede noch einmal deutlich, welchen Unterschied die Hilfe der Mobilen Retterinnen und Retter im Ernstfall macht. Nicht nur die Tatsache, dass die Ehrenamtlichen häufig noch vor dem Rettungswagen vor Ort seien, sei ein wichtiges Kriterium, auch während des Rettungsdiensteinsatzes seien sie eine wichtige Unterstützung. „Die Qualität der Ersten Hilfe bei einer Reanimation hat sich durch den Einsatz der Mobilen Retterinnen und Retter spürbar gesteigert“, so Lorey-Tews.

Seit Anfang November ist der Landkreis Harburg auch in eine regionsübergreifende Alarmierung eingebunden. Das bedeutet, dass Mobile Retterinnen und Retter aus anderen teilnehmenden Landkreisen auch bei Notfällen im hiesigen Kreisgebiet alarmiert werden und umgekehrt. Das hat erhebliche Vorteile, schließlich pendeln nicht wenige Berufstätige in benachbarte Kreise und können nun auch dort vor Ort wichtige Hilfe leisten.

Wer sich selber ehrenamtlich als Mobiler Retter oder Retterin engagieren möchte, bringt im Idealfall medizinische Vorkenntnisse mit. Grundsätzlich können aber alle Erwachsenen Mobile Retter oder Retterin werden. Interessierte werden mit einer Ersthelferausbildung und Reanimationstrainings, die regelmäßig aufgefrischt werden müssen, auf den Einsatz vorbereitet. Als Ansprechpartner für „Mobile Retter“ im Landkreis Harburg steht Florian Fietz, stellvertretender Leiter der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle der Kreisverwaltung, sehr gerne zur Verfügung (E-Mail: mobileretter@lkharburg.de). Mehr Informationen zum Projekt Mobile Retter finden sich unter https://portal.mobile-retter.org/regionen/landkreis-harburg.



© Fotos: Landkreis Harburg


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