Winsen, am Montag den 18.08.2025

Krisen kennen keinen Feierabend

von Landkreis Harburg am 11.03.2024


Krisen halten sich nicht an Tageszeiten – und erst recht nicht an die Öffnungszeiten von Unterstützungsangeboten. Das stellen Betroffene ebenso wie Fachleute immer wieder fest – und genau darum geht es bei zwei Trialog-Veranstaltungen des Sozialpsychiatrischen Verbundes im Landkreis Harburg. Betroffene, Angehörige sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in psychiatrischen Einrichtungen können sich bei den Veranstaltungen in Winsen und Buchholz aus verschiedenen Perspektiven über Erfahrungen und Hilfsmöglichkeiten austauschen. „In unserem bewährten Format des Trialogs wollen wir im Austausch zwischen Psychiatrieerfahrenen, Angehörigen und Menschen, die in der Psychiatrie arbeiten, über dieses Thema diskutieren, auf Erfahrungen unserer Gesprächsteilnehmer hören und eigene Erlebnisse einbringen“, erläutert Daniela Eggers, Psychologin beim Sozialpsychiatrischen Dienst des Landkreises Harburg.

Dafür gibt es zwei Termine: am 11. April in Winsen im Gemeindehaus von St. Marien (Rathausstraße 3) und am 19. April in der Seniorenbegegnungsstätte der Arbeiterwohlfahrt, Wilhelm-Baastrup-Platz 4 in Buchholz. Die Veranstaltungen beginnen jeweils um 18.30 Uhr, die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Rückfragen sind beim Sozialpsychiatrischen Dienst, Telefon 04171 – 693 517 und 04181 – 201980, möglich.

Es geht um Fragen, die Betroffene nur zu gut kennen: Wer hilft, wenn keiner mehr da ist? Wenn die Telefone nicht mehr besetzt sind, weder Betreuung noch Krisendienst im Dienst sind? Was kann ich tun, wenn ich vor einer Krise stehe und nicht weiß, an wen ich mich wenden kann? Wenn sich die Gedanken verselbstständigen und die Welt immer dunkler wirkt? Denn nachts und am Wochenende verschwinden die Probleme, Ängste und schweren Gedanken nicht.

Bei den Veranstaltungen wollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer darüber sprechen, wie man erkennen kann, dass dringend Hilfe gebraucht wird und welche Möglichkeiten es gibt, Hilfe zu finden oder zu gestalten – für sich selbst, aber auch für einen Freund, Angehörigen oder Nachbarn.

Die Trialog-Veranstaltungen bieten psychiatrieerfahrenen Betroffenen, ihren Angehörigen und Menschen, die in der Psychiatrie arbeiten, zweimal im Jahr ein Forum für den offenen und persönlichen Erfahrungsaustausch auf Augenhöhe. Es geht vor allem um den Austausch unterschiedlicher Betrachtungsweisen, die sich ergeben, wenn man aus verschiedenen Perspektiven auf etwas schaut. Es kommt darauf an, sich gegenseitig zu akzeptieren und zu respektieren, voneinander zu lernen und gemeinsam eine ganzheitliche Sichtweise zu gewinnen. Das Gesprächsformat entstand Anfang der 1990er-Jahre und hat sich in der psychiatrischen Landschaft mittlerweile fest etabliert.



© Fotos: Pixabay


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