Höhere Gebühren für Sparkassenkunden
von Christiane Bleumer am 03.02.2017Thomas Piehl, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Lüneburg, erläutert auf der heutigen Pressekonferenz die Veränderungen im Bereich der Girokonten.
Das erklärte Ziel ist die 100 000. So viele Privatgirokonten möchte die Sparkasse in etwa drei bis vier Jahren in ihrem Bestand haben. Im Einzugbereich würden etwa 180 000 Menschen leben, erläuterte Thomas Piehl, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Lüneburg auf der heutigen (1.2. 17) Pressekonferenz. Das Ziel erscheint also bei bis jetzt rund 95 000 Girokonten durchaus realistisch, denn: „Seit einigen Jahren wachsen wir kräftig“, so Thomas Piehl.
Doch trotz der Kundenzunahme hat auch die Sparkasse mit der momentanen Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) zu kämpfen. Ohne Zinserträge sei eine Quersubventionierung diverser Angebote nicht mehr möglich, so heißt es in der Pressemitteilung. Und darum ging es heute auch um eine Nachricht, die die vielen Kunden wahrscheinlich weniger erfreuen wird. Zum 1. Mai dreht die Sparkasse an der Preisschraube für die verschiedenen Girokontenmodelle, die Kosten steigen um bis zu 20 Prozent. Damit will die Sparkasse Lüneburg ihren Kunden auch ohne Zinsgewinne weiter besten Service und hohe Qualität bieten und dabei eine Preisgarantie bis zum 30. April 2020 geben. „Rein rechnerisch müssten wir von den Kunden 0,6 Prozent für ihre Geldeinlagen verlangen, um unsere Unkosten zu decken“, so Piehl. Stattdessen habe man sehr sensibel das Preis-Leistungsverhältnis überprüft und daraufhin die Preise angehoben. Piehl möchte in diesem Fall statt von Gebührenerhöhung lieber von angemessenen Preisen für die Leistungen der Sparkasse reden.
Im Klartext bedeutet dies, dass die Kunden der drei Giro Privilegmodelle Classic, Silber oder Gold jeweils 1,50 Euro mehr im Monat bezahlen und damit bei neun, elf oder 16,50 Euro sind. Giroprivileg blue steigt um 50 Cent auf 4,50 Euro und das Red-Konto bleibt bei einer Gebühr von zwei Euro. So genannte Einzelpreisabrechner mit dem Kontomodell GiroPrivat zahlen statt 3,50 Euro ab Mai vier Euro, wobei sich auch die Buchungspostenpreise von 15 auf 25 Cent erhöhen.
„Dies ist die erste Preisanpassung seit zwölf Jahren“, betont Michael Jurr, Stellvertretendes Mitglied des Vorstandes und verantwortlich für das Thema Giro und zählt die besonderen Leistungen auf, die die Sparkasse Lüneburg ausmachen. Da sei zum einen das umfassende Filialnetz mit jetzt 21 Standorten, an denen 90 Prozent aller Leistungen abgerufen werden können. „Dazu kommen unschlagbare Öffnungszeiten, die noch durch individuell abgesprochene Beratungstermine ergänzt werden“, hebt Michael Jurr hervor. Zu diesen Vorteilen gesellen sich demnächst noch weitere, denn man habe die Giroprivileg-Konten weiterentwickelt und biete nun zusätzlichen Mehrwert für die Kunden, wie etwa attraktive Leistungen und Angebote in den Bereichen Bankleistungen, Freizeit, Sicherheit, Reise und Service.
Eine weitere zukunftsorientierte Anpassung führt die Sparkasse Lüneburg bei ihrer Erfolgsstory „Das tut gut“ durch, die eng mit Giro Privileg verknüpft ist. Seit 2012 können die Inhaber eines GiroPRIVILEG-Kontos über die finanzielle Unterstützung regionaler Projekte abstimmen. In den vergangenen fünf Jahren wurden hierdurch insgesamt 127 Projekte mit einer Summe von rund 800.000 Euro gefördert.
Nun baut die Sparkasse ihr Engagement vor Ort aus und ergänzt diese Initiative um drei weitere Aspekte und Aktivitäten, nämlich „DAS TUT GUT. – Förderung“, „DAS TUT GUT. – Zusammenhalt“ und „DAS TUT GUT. – Glück“. Darüber hinaus können Kunden selbstverständlich auch zusätzlich für die Region Gutes tun. Dazu wird es ab Mai 2017 in den Filialen „GUTrun“ geben, ein Sparschwein, das sich über jede Spende freut. Entweder bar und direkt vor Ort oder per Überweisung auf ein eigens dafür eingerichtetes Konto.
Kommentare
am 16.02.2017 um 01:14:23 Uhr
Ich sehe nicht ein, warum _ich_ mit meinen Kontoführungsgebühren irgendwelchen Quatsch wie "Das tut gut" quersubventionieren sollte.
Die Kündigung geht noch heute raus! Da gibt es mittlerweile deutlich bessere Angebote am Markt.