Helfen sie mit! Werden sie mobiler Retter!
von Winfried Machel am 05.07.2023Mit einem Funkspruch an die Feuerwehr- und Rettungsleitstelle gibt der Erste Kreisrat den Startschuss: „Josef Nießen meldet: Die mobilen Retter im Landkreis Harburg sind einsatzbereit.“ Nun geht es los: Ein Netz von Ehrenamtlichen ergänzt als flächendeckendes Ersthelfersystem die bisherigen bewährten Strukturen mit dem Rettungsdienst und den Feuerwehren und Hilfsorganisationen. „Ein lebensrettendes Projekt“, betont Erster Kreisrat Nießen und dankt allen Beteiligten für ihr Engagement, ganz besonders den Frauen und Männern, die sich als Mobile Retter einbringen.
Denn im Ernstfall zählt jede Sekunde, Schnelligkeit rettet Leben. In Deutschland erleiden jährlich mehr als 50.000 Menschen einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Doch nur zehn Prozent der Betroffenen überleben, da Wiederbelebungsmaßnahmen oftmals erst nach Eintreffen des Rettungsdienstes und damit häufig zu spät eingeleitet werden können. Medizinisch ausgebildete Ersthelfer können durch die räumliche Nähe oftmals schneller eintreffen und lebensrettende Maßnahmen einleiten.
Genau hier setzt das neue Projekt an: Die ehrenamtlichen Mobilen Retter unterstützen den Rettungsdienst. Im Notfall werden Mobile Retter, die sich in unmittelbarer Nähe befinden, über die GPS-Funktion ihrer Mobiltelefone geortet und durch die Rettungs- und Feuerwehrleitstelle über eine Schnittstelle zum „Mobile Retter“-System automatisiert und parallel gleichzeitig mit dem Rettungsdienst alarmiert „Damit können wir im Landkreis Harburg künftig noch effektiver und schneller Leben retten“, betont Josef Nießen.
Der Landkreis hat das kreisweite „Mobile Retter“-Netz im Zusammenarbeit mit dem deutschlandweit engagierten Verein „Mobile Retter“ und der medgineering GmbH, die das System entwickelt hat und betreibt, realisiert – im engen und vertrauensvollen Schulterschluss mit den Hilfsorganisationen DRK und Johanniter, aber auch den Notärzten, den Freiwilligen Feuerwehren, der Kreisrettungsdienstgesellschaft, der DLRG und dem THW sowie den beiden kreiseigenen Krankenhäusern Buchholz und Winsen.
Flächendeckend wird dazu ein Pool medizinisch qualifizierter Ersthelferinnen und Ersthelfer geschaffen. Dabei handelt es sich im Idealfall um Personen mit medizinischer Vorbild wie Angehörige von Rettungsdiensten oder Feuerwehren, beispielsweise aber auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Krankenhäusern oder Arztpraxen. Grundsätzlich können sich allerdings alle interessierten Erwachsenen engagieren: Für den Einsatz als ehrenamtliche Mobile Retter erhalten alle, unabhängig von ihren Vorkenntnissen, eine Ersthelferausbildung und Reanimationstrainings, die mindestens einmal jährlich aufgefrischt werden müssen.
Das Interesse und Engagement ist sehr groß, die Schulungen von DRK und Johannitern sind zum Teil stark ausgebucht. Bisher wurden im Landkreis Harburg 220 Mobile Retterinnen und Retter gewonnen, größtenteils aus den Reihen des DRK, der JUH und der Feuerwehr. Das Netz soll weiter ausgebaut werden. Erster Kreisrat Nießen: „Ich appelliere deshalb an die Menschen im Landkreis Harburg: Helfen Sie mit, damit wir das Mobile Retter-Netz im Landkreis Harburg so eng wie nur möglich knüpfen können: Werden Sie Mobiler Retter! Ihr Engagement kann im Ernstfall Leben retten.“
Als Ansprechpartner für „Mobile Retter“ im Landkreis Harburg steht Oliver Lange, Leiter der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle der Kreisverwaltung, sehr gern zur Verfügung (E-Mail: mobileretter@lkharburg.de). Mehr Informationen zu Mobile Retter finden sich unter https://portal.mobile-retter.org/regionen/landkreis-harburg.
Bild © Landkreis Harburg / Bildunterschrift 1:
Gemeinsam geben (von links) Oliver Lange, Leiter der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle, Kai-Martin Pöllmann, Leiter der Abteilung Rettungsdienst, Brand- und Katastrophenschutz, und Erster Kreisrat Josef Nießen den Startschuss für das Mobile-Retter-System im Landkreis Harburg.
Bild © Landkreis Harburg / Bildunterschrift 2:
Die Vertreterinnen und Vertreter von Landkreis, Hilfsorganisationen, Feuerwehr, Rettungsdienst und Mobile Retter freuen sich, dass das flächendeckende Ersthelfersystem im Landkreis Harburg als Ergänzung von Rettungsdienst, Feuerwehr und Hilfsorganisationen startet.
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