Weniger Straftaten als 2013
von Christiane Bleumer am 01.04.2015Die Bekämpfung der Clankriminalität steht zurzeit ganz oben auf dem Maßnahmenplan der Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen für das laufende Jahr. Der leitende Polizeidirektor Hans-Jürgen Felgentreu und sein Kollege, der Leiter des Zentralen Kriminaldienstes Steffen Grimme, stellten heute, 1. April, die Polizeiliche Kriminalstatistik 2014 vor. Dabei wurden auch die aktuellen Entwicklungen erläutert, die sich für jeden Lüneburger überdeutlich zeigen, der an den Verhandlungstagen wegen der Schießerei vor dem Klinikum im Jahr 2014 in der Nähe des Landgerichtes unterwegs ist. Massive Polizeipräsenz soll den Prozessablauf sichern und weitere Auseinandersetzungen der verfeindeten Familien vermeiden. „Daran müssen sich die Lüneburger in der kommenden Zeit gewöhnen“, so Hans-Jürgen Felgentreu.
Doch nicht nur in diesem auch überregional beachteten Fall will die Polizei Stärke und Präsenz zeigen. „Es geht auch um Bagatelldelikte, die von einem kleinen Teil der Bevölkerung gerne als Machtrituale im öffentlichen Raum genutzt werden.“ So zum Beispiel werde gerne vor bestimmten Gaststätten verkehrswidrig in zweiter Reihe geparkt. Hier wird die Polizei auch mit Hilfe anderer Institutionen härter durchgreifen. „Die Betroffenen sollen erkennen, dass sie mit diesen Machtproben nicht durchkommen“, betont der Leitende Polizeidirektor.
Doch diese Thematik war nur ein kleiner Teil der heute vorgestellten Statistik, die mit vielen Zahlen für die drei Landkreise der Polizeiinspektion aufwartete. So sind hier im Jahr 2014 sind insgesamt 19.660 Straftaten erfasst worden. Dies sind 570 Taten und damit 2,82 Prozent weniger als im Vorjahr und setzt damit den rückläufigen Trend aus dem Vorjahr fort. Die Aufklärungsquote für 2014 liegt bei 57,82 Prozent; und erreichte trotz der erheblichen Belastungen durch Ermittlungsgruppen und weitere Einsatzanlässe fast den Wert aus dem Vorjahr.
In Stadt und Landkreis Lüneburg ging die Zahl der Opfer von Straftaten, zu denen sowohl Rohheitsdelikte als auch Raubdelikte und Körperverletzung gehören, von rund 2000 auf etwa 1800 zurück. Auch die Zahl der Diebstahlsdelikte ist im Vergleich zu 2013 leicht gesunken. So gab es 2013 noch 480 Wohnungsdiebstähle gegenüber 434 im vergangenen Jahr, wobei in dieser Zahl zu etwa einem Drittel auch versuchte Einbrüche enthalten sind.
In diesem Zusammenhang ging Hans-Jürgen Felgentreu auch auf die sogenannte Dunkelfeldstudie ein, eine landesweite Befragung zu Sicherheit und Kriminalität in Niedersachsen, bei der sich erfreulicherweise die überwältigende Mehrzahl der Menschen auch in Bereich der PI Lüneburg sicher fühlt. Er dankte daher seinen Mitarbeitern für die erfolgreiche Arbeit im zurückliegenden Jahr.
Kommentare
Zu diesem Artikel wurden bisher keine Kommentare abgegeben.