Winsen, am Montag den 18.08.2025

Europäischer Tag des Notrufs

von LK Harburg: am 08.02.2024


drei Ziffern können Leben retten – und das europaweit: Sonntag ist der europaweite Tag des Notrufs. Die 112 steht für 500 Millionen Menschen in mehr als 40 Staaten für schnelle, zuverlässig Hilfe. Um auf die lebensrettende Nummer aufmerksam zu machen, hat das Europäische Parlament den 11. Februar zum europäischen Tag des Notrufs erklärt. Denn nur etwa jeder fünfte Deutsche weiß auch, dass er im Ausland ebenfalls über die Notrufnummer 112 Hilfe bekommt. Dabei gilt der europäische Notruf in allen EU-Mitgliedsstaaten sowie unter anderem der Schweiz, Island und Norwegen. Auch in sämtlichen Handynetzen führt die 112 zur zuständigen Notrufzentrale. Der Anruf ist kostenfrei. „Wer hier anruft, erreicht qualifizierte Hilfe“, sagt Kai Pöllmann, Leiter der Abteilung Rettungsdienst, Brand- und Katastrophenschutz beim Landkreis Harburg.

Die 112 ist die Nummer der Wahl, um bei gesundheitlichen Notfällen und Bränden schnelle Hilfe zu erhalten, also immer, wenn es lebensgefährlich wird und Rettungsdienst oder Feuerwehr gefragt sind. Schwere Unfälle mit Verletzten gehören dazu, der Verdacht auf Herzinfarkt oder Schlaganfall, ein Kreislaufkollaps, schwere Atemnot, starker Blutverlust, Vergiftungen und andere lebensbedrohliche Situationen. Die Rettungsleitstelle koordiniert dann die Einsätze von Feuerwehr und Rettungsdienst. Das sind im Jahr im Landkreis Harburg immerhin um die 48.000 Ereignisse, medizinische Notfälle ebenso wie Unfälle oder Feuerwehreinsätze.

Die Leitstelle des Landkreises Harburg registrierte im vergangenen Jahr rund 150.000 Anrufe, durchschnittlich werden täglich rund 120 Notrufe angenommen. Zusammen mit den abgehenden Anrufen wurden dort täglich durchschnittlich rund 800 Telefonate geführt. Der Landkreis Harburg betreibt mit den Landkreisen Heidekreis und Rotenburg (Wümme) einen gemeinsamen Leitstellenverbund, der die Einsatzleitstellen in Winsen, Soltau und Zeven mit leistungsfähigen und sicheren Datenleitungen sowie gemeinsamer Rechner- und Vermittlungstechnik vernetzt. Das bietet eine erhöhte Sicherheit, weil Anrufe bei technischen Störungen oder erhöhtem Aufkommen automatisch an die nächste Leitstelle geschaltet werden.

Grundsätzlich gilt: Das Gespräch führen die Disponentinnen und Disponenten in der Leitstelle. Sie navigieren den Anrufer oder die Anruferin mit einem Fragenkatalog durch den Notruf, stellen die sogenannten W-Fragen: Wo ist etwas geschehen? Was ist geschehen? Wie viele verletzte/erkrankte/betroffene Personen? Welche Verletzungen/ Erkrankungen? So können die Einsatzkräfte schnellstmöglich ein Bild der Lage erhalten und die erforderliche Hilfe schicken.

„Auch wenn es für die Anrufer eine Ausnahmesituation ist: Wichtig ist es, ruhig zu bleiben“, betont Kai Pöllmann. Und: Die Anrufer sollten das Gespräch nicht unaufgefordert beenden, sondern auf Rückfragen warten. Dann können die Disponenten der Leitstelle auch, wenn nötig, bei lebensrettenden Sofortmaßnahmen der Ersthelferinnen und Ersthelfern „assistieren“.

Ganz wichtig aber: „Rufen Sie die 112 nur in wirklichen Notfällen an“, sagt Pöllmann. Kein Fall für den Notruf sind medizinische, nicht lebensgefährliche Fragen. „Sonst wird die Notrufnummer für wirklich lebensbedrohliche Fälle blockiert“, so Pöllmann. „Und wenn ein Rettungswagen für beispielsweise Fieber oder Schüttelfrost belegt wird, steht dieser eben nicht mehr für den Patienten mit Schlaganfall oder Herzinfarkt zu Verfügung.“

Bei behandlungsbedürftigen medizinischen Problemen, die nicht lebensbedrohlich sind, wendet man sich an eine niedergelassene Praxis. Außerhalb der Sprechstundenzeiten hilft der ärztlichen Bereitschaftsdienst unter 116 117. Wer die Polizei sprechen möchte, wählt die 110.

© Fotos: Pixabay


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