Winsen, am Montag den 18.08.2025

Es blitzt

von Carlo Eggeling am 16.01.2023


Das teilt der Landkreis mit:
Sie stehen da, wo viel passiert: Die sieben festen und vier mobilen „Blitzgeräte“, offiziell Geschwindigkeitsmessgeräte, sorgen das ganze Jahr über für mehr Sicherheit auf den Straßen im Landkreis Lüneburg. Denn: Wer schneller fährt, als erlaubt, gefährdet zum Beispiel Kinder und alte Menschen oder sich selbst, wenn er Kurven oder Abfahrten falsch einschätzt. Die meisten Autofahrerinnen und Autofahrer hielten sich auch 2022 an die Limits – immerhin passierten fast 25,5 Millionen Autos die Messstellen. Doch in 56.832 Fällen lösten die „Blitzer“ aus. Das waren 5.460 weniger als im Jahr 2021 (62.292). Eine tagesgenaue Übersicht über alle Kommunen, in denen die mobilen Blitzgeräte aufgebaut werden, gibt es unter www.landkreis-lueneburg.de/geschwindigkeitskontrolle.

„Die meisten Autofahrerinnen und Autofahrer fahren vorschriftsmäßig. Trotzdem haben wir Unfallschwerpunkte im Landkreis, die wir mit unseren Kontrollen entschärfen“, erklärt Sven Bretthauer, Fachdienstleiter Straßenverkehr. Und wenn es doch mal blitzt am Straßenrand? „Mal ehrlich: Man hat es in der eigenen Hand. Da kann man sich höchstens über sich selbst ärgern. Es ist eine Erinnerung daran, dass es nur gut läuft im Straßenverkehr, wenn wir uns alle an die Regeln halten.“ Die Einnahmen gehen in den Landkreis-Etat – allerdings müssen daraus auch die Geräte, ihre Wartung und das Personal bezahlt werden. Das Ziel des Landkreises ist, dass großer Schaden verhindert wird: Für jede und jeden, der an einem Unfall beteiligt ist, aber auch für die Gesellschaft an sich. Nicht aufzuwiegen ist der Tod eines Menschen und dessen Folgen für Angehörige und auch den Autofahrenden. Auf der reinen Zahlenebene verursacht jedes Verkehrsopfer, das getötet wird, volkswirtschaftliche Kosten von mehr als 1,2 Millionen Euro, hat die Bundesanstalt für Straßenwesen für das Jahr 2020 errechnet. Dazu kommen viele verletzte Personen, verletzte und getötete Tiere, höhere Emissionen und Umweltschäden. Verkehrsüberwachung ist immer Unfallprävention. „Wir können nicht auswerten, wie viele Schäden wir durch Geschwindigkeitskontrollen verhindern konnten“, resümiert Sven Bretthauer. „Aber eines ist wohl unstrittig: Jeder Unfall, der nicht passiert, ist gut. Durch die Verkehrsüberwachung verhinderte Unfälle tragen nicht nur dazu bei, dass volkswirtschaftliche Kosten, sondern auch persönliches Leid vermieden wird.“

Im Landkreis Lüneburg gibt es aktuell zehn Messgeräte. Sieben von ihnen sind fest installiert, vier von ihnen stehen an der Bundesstraße 209 und drei an der Lüneburger Ostumgehung. Außerdem an verschiedenen Orten im Einsatz: vier mobile Blitzer – die drei „Blitzanhänger“, die Bürgerinnen und Bürger als „graue Kästen“ am Straßenrand kennen, und ein mobiles Messgerät, das von einem Stativ am Fahrbahnrand aus die Geschwindigkeiten kontrolliert. „Wir messen die Geschwindigkeit an Orten, wo die Polizei oder auch die Gemeinden ein hohes Risiko sehen, zum Beispiel vor Altenheimen, Kitas und Schulen, und an Strecken, die bekanntermaßen zu einem überhöhten Tempo reizen“, erläutert Sven Bretthauer. „Wir besprechen uns vorher mit Verkehrsexperten der Polizei und der Gemeinden ab. Denn: Es geht um die Sicherheit aller Bürgerinnen und Bürger.“

Einzeln aufgeschlüsselt werden die Verwarn- und Bußgelder nicht, die der Landkreis Lüneburg aufgrund zu hoher Geschwindigkeit verhängt. Zu den Verkehrsdelikten, die in die Kasse einzahlen, gehören auch Falschparken, Handytelefonate am Steuer oder ein zu geringer Abstand zum vorherfahrenden Auto. Im Jahr 2022 stiegen die Einnahmen an – nicht, weil der Landkreis intensiver geblitzt hätte, sondern weil der neue Bußgeldkatalog des Bundesverkehrsministeriums griff. Für das Jahr 2022 stellte der Landkreis Bescheide in Höhe von gut 4,1 Euro aus. 2021 waren es rund 2,8 Euro

© Fotos: ca


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