Winsen, am Montag den 18.08.2025

„Erneuerbare Energien sind die Zukunft“

von Winfried Machel am 21.12.2023


„Erneuerbare Energien sind die Zukunft“

Warum PV-Anlage und Wärmepumpe für Markus Hellmann zu einem modernen Haus dazu gehören 


Buchholz (hh). Eiszapfen ziehen sich über das Lüftungsgitter der Wärmepumpe, aus grauen Wolken nieselt feiner Schnee, das Thermometer zeigt gegen 11 Uhr vormittags frische -1,5 Grad. „Für unsere Heizung ist das aktuelle Wetter ein Härtetest“, sagt Markus Hellmann. Und den hat sie bis dato mit Bravour bestanden. „Wir haben die elektrische Zusatzheizung noch nie gebraucht.“ Seit drei Jahren sorgt die Anlage für wohlige Wärme in der knapp 140 Quadratmeter großen Doppelhaushälfte der Familie. 


„Wir standen damals vor der Entscheidung, unsere alte Gastherme zu ersetzen“, berichtet Hellmann. Für sein Haus, Baujahr 2000, hatte der Ingenieur einen Wärmebedarf von rund 15 000 Kilowattstunden fürs Jahr errechnet. „Unser Installateur hat gleich gesagt, dass das für moderne Wärmepumpen kein Problem ist.“ Die Kosten - nach Abzug der Förderung etwa 15 000 Euro - waren zwar höher, als wenn die alte gegen eine neue Gastherme getauscht worden wäre. Gleichwohl rechne sich die Investition in die Wärmepumpe - genauso wie jene für die 2018 installierte Photovoltaikanlage. „Erneuerbare Energien sind die einzige Technologie, die künftig günstig Strom und Wärme liefern kann“, ist Hellmann überzeugt, „sie sind die Zukunft.“

Dass dies so ist zeigen seine eigenen Brechnungen schon heute. Die PV-Anlage - Leistung 9,3 Kilowatt-Peak - deckt etwa 35 Prozent des eigenen Strombedarfs. Und das ohne Speicher und trotz einiger großer Schatten spendender Bäume am Haus. Die Wärmepumpe habe eine Jahresarbeitszahl - diese drückt das Verhältnis von zugeführter Energie (Strom) zu erzeugter Energie (abgegebener Wärme) aus - von 3,2. Anders formuliert: Für jede Kilowattstunde Strom die die Pumpe verbraucht, wird mehr als das Dreifache an Wärme produziert. Überdies entfielen die Kosten für Schonrnsteinfeger und Heizungswartung. Unterm Strich müssten die Hellmanns rund 5000 kwh Strom pro Jahr zukaufen. Das Laden ihres E-Autos - Laufleistung etwa 10 000 Kilometer pro Jahr - ist da schon inkludiert. Das zahlt sich aus. Hellmann: „Wir haben Energiekosten von etwa 140 Euro im Monat.“ 


Es sind aber nicht allein die nackten Zahlen, die für den Buchholzer den Unterschied machen. „Im Grunde genommen ist das Infrastruktur, die zu einem modernen Haus dazugehört.“ Und genauso wie eine hochwertige Küche und ein modernes Bad - bei denen eher nicht gefragt wird ob sich das jemals rechnet - den Wert einer Immobilie steigern, gelte das auch für regenerative Strom- und Wärmequellen. Aber wie sieht‘s mit der Beantragung von Fördermitteln aus? Müssen da nicht zig Formulare ausgefüllt und diverse Nachweise erbracht werden? „Schon, aber das haben alles unsere Handwerker gemacht“, berichtet der 57-Jährige. „Die haben sich untereinander abgesprochen und alles notwendige getan.“ Er habe lediglich eine Vollmacht ausgestellt. „Das war alles ganz einfach.“


Auch wenn sich seine Investitionen über mehrere Jahre verteilt haben weiß er, dass man sich das finanziell auch leisten können muss. Der Vater dreier Kinder wünscht sich deshalb, dass Förderprogramme für Wärmepumpen sowie PV-Anlagen aufgelegt werden sollten, die es auch Haushalten mit geringerem Einkommen ermöglichen, solche Investitionen zu finanzieren. Hellmann, der sich in der katholischen St. Petrus Gemeinde engagiert, wünscht sich ebenfalls kommunale Unterstützung bei der Wärmeplanung für Institutionen und Vermieter in Buchholz, die vor einer Entscheidung stehen. Mit Blick auf den Erhalt der Schöpfung nicht sein einziges Ansinnen. Aus der Antriebs- müsse eine Verkehrswende werden. „Die 1 zu 1 Subsitution von Verbrenner- zu E-Autos ist nicht die Lösung“, ist Hellmann überzeugt, „was wir wirklich brauchen, ist eine Stärkung des Radverkehrs.“


Markus Hellmann steht gerne für einen direkten Austausch zur Verfügung. „Ich möchte dafür werben, wie gut die Technik funktioniert.“ Interessiert? Kontakt gibt‘s über die Stadt: Heinrich Helms (heinrich.helms@buchholz.de, 04181 214-788) oder Nico Wiesmann (nico.wiesmann@buchholz.de, 04181 214-740).  

© Fotos: Markus Hellmann


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