Beginn der Grippewelle
von Landkreis Harburg am 16.12.2025Plötzliche Kopf- und Gliederschmerzen, hohes Fieber, Schnupfen und Husten: Die Grippewelle hat den Landkreis Harburg erreicht. Die Meldungen von nachgewiesenen Grippeerkrankungen (Influenza) sind im Landkreis Harburg in der letzten Woche stark angestiegen. 28 Meldungen sind beim Gesundheitsamt eingegangen, in der Vorwoche waren es 15 Fälle. „Aber das ist vermutlich nur ein kleiner Teil, die tatsächliche Zahl der Erkrankungen dürfte deutlich höher liegen“, schätzt Jürgen Albrecht vom Gesundheitsamt. „Von den Schulen hören wir, dass teilweise fast ganze Klassen fehlen, und auch viele Erwachsene gehen nicht unbedingt gleich in die Arztpraxis.“ Damit hat die aktuelle Grippewelle einige Wochen früher als in der vergangenen Erkältungssaison begonnen. Zum Vergleich: Vor zwei Wochen waren es gerade einmal vier Fälle.
Dabei sollte die Erkrankung nicht unterschätzt werden: „Influenza ist keine harmlose Erkältung, sondern eine hochansteckende Virusinfektion, die deutlich schwerer verlaufen kann als eine gewöhnliche Erkältung“, warnt Jürgen Albrecht. In Einzelfällen können sich auch ernste Komplikationen wie beispielsweise Lungenentzündungen entwickeln.
„Auch für eine Grippeschutzimpfung ist es jetzt noch nicht zu spät“, betont Albrecht. Das gilt insbesondere für Risikogruppen wie ältere Menschen, schwangere Frauen oder Pflegekräfte. Die Grippeschutzimpfung schützt vor schweren Krankheitsverläufen und Komplikationen – und sie schützt den Geimpften, aber auch andere. Da die Grippewelle oft bis ins Frühjahr andauert, ist eine Impfung auch jetzt noch sinnvoll, obwohl der volle Impfschutz erst 14 Tage nach der Impfung besteht.
Die Grippe ist nicht mit einer schweren Erkältung zu verwechseln. Auf eine Influenzavirusinfektion weist ein plötzlicher Erkrankungsbeginn mit hohem Fieber, schwerem Krankheitsgefühl, Husten und Gliederschmerzen hin. Die besten Hausmittel sind dann vor allem Ruhe, viel Flüssigkeit und Schlaf. Auch der Besuch bei einem Arzt ist ratsam. Gerade wenn die Erkrankung besonders schwer verläuft, sollte das weitere Vorgehen mit einer Ärztin oder einem Arzt abgestimmt werden. Allerdings erkranken längst nicht alle Infizierten so typisch. Als Faustregel gilt: Etwa ein Drittel der Infizierten erkrankt mit den genannten Symptomen, ein Drittel zeigt eine mildere Symptomatik – wie bei Erkältungskrankheiten – und ein Drittel entwickelt gar keine Symptome. Die Krankheitsdauer liegt in der Regel bei fünf bis sieben Tagen. Wenn eine Person erkrankt ist, sollte sie sich ausruhen und Kontakte zu anderen Menschen meiden. Eine Behandlung mit Antibiotika ist bei einer Influenza-Erkrankung nicht sinnvoll, da die Krankheit nicht durch ein Bakterium, sondern durch ein Virus ausgelöst wird.
Während der Grippesaison kann es zusätzlich sinnvoll sein, eine Maske zu tragen – vor allem in öffentlichen Verkehrsmitteln und Einrichtungen, in denen viele Menschen zusammenkommen. Allgemeine Hygienregeln wie In-die-Armbeuge-Niesen und gründliches Händewaschen tragen dazu bei, Tröpfchen- und Schmierinfektionen zu vermeiden. Aufenthaltsräume sollten regelmäßig gelüftet werden, um die Zahl der Erreger in der Luft zu verringern. „Das sind Vorsichtsmaßnahmen, wie wir sie von der Corona-Pandemie alle noch kennen“, sagt Jürgen Albrecht. Weitere Informationen zur Influenza und zum Infektionsschutz erhalten Sie im Internet unter: https://www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/grippe-influenza/ .
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