Winsen, am Montag den 18.08.2025

Bald erklingen wieder die Glocken

von Christiane Bleumer am 27.04.2016


Udo Maschmann hat einen anspruchsvollen Job. In den luftigen Höhen des Lüneburger Rathausturmes ist er mit den Erneuerungsarbeiten am Glockenspiel beschäftigt.

Noch liegen einige Glocken sorgfältig verpackt in Kisten, doch schon ab Freitag könnte das wertvolle Porzellanglockenspiel wieder seine harmonischen Klänge weit über den Lüneburger Marktplatz hinaus erklingen lassen. Udo Maschmann und Michael Dieckmann von einer Glockenspielbaufirma aus Melle sind seit gestern damit beschäftigt, die verschieden großen Glocken an dem richtigen Platz zu befestigen und die mit Leder überzogenen Anschlaghämmer in die ideale Position zu bringen. Seit 1956 befinden sich die 41 Glocken aus Meißner Porzellan hoch über der Stadt im Turm des Rathauses und erfreuen Gäste und Einheimische. Doch nun stellte sich heraus, dass größere Instandhaltungsmaßnahmen notwendig wurden. „Der hölzerne Glockenstuhl hatte sich verzogen“, erläuterte heute Morgen Sarah Cramer von Clausbruch von der Pressestelle der Stadt beim Pressetermin in luftigen Höhen. Dadurch seien auch einige Töne manchmal nicht mehr hundertprozentig rein gewesen. Aus hochwertigen Eichenholz gezimmert soll der neue Glockenstuhl nun die Zeit überdauern und die Glocken zuverlässig aufnehmen, die auch jetzt wieder die beliebten und bekannten Melodien des in Lüneburg geborenen Komponisten Johann Abraham Peter Schulz anstimmen werden. „Der Mond ist aufgegangen“, das Lied, das jeweils um18.00 Uhr gespielt wird, gehört dabei sicher zu den bekanntesten Volksweisen. Neu und moderner ist nun auch die Technik. „Früher hatten wir drei Walzen an einem Spieltisch hinter dem Fürstensaal“, so Sarah Cramer von Clausbruch. Jeweils für den Frühling, den Sommer und Herbst wurden die passenden Melodien bereitgehalten. „Ab jetzt wird das System elektronisch gesteuert.“ Nach einem Probespiel könnte es dann eigentlich wieder losgehen. Allerdings nur, wenn das Wetter mitspielt, geben die beiden Handwerker zu bedenken. Denn Nachtfrost und Reifbildung könnte den empfindlichen Glocken schaden.

© Fotos: Bleumer


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